Ungewollt kinderlos – Meine Geschichte

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Hallo! Ich bin Franziska Ferber und ich bin ungewollt kinderlos. Aus eigenem, langjährigem Erleben des Kinderwunsches weiss ich, wie sehr man sich nach einem Kind sehnen kann. Hier erzähle ich Ihnen meine Kinderwunschgeschichte.

Ungewollt kinderlos. Wie ich meinen Kinderwunsch erlebte, ihn schließlich loslassen konnte und zum Kinderwunsch Coach wurde

Kaum ist man (wie ich damals) knapp über 30, verheiratet und kinderlos, muss man leider häufig mit Vorverurteilungen (sowohl im beruflichen wie auch privaten Umfeld) umgehen.

Die einen (be-)fördern einen nicht mehr, weil man annimmt, dass die Frau „ratz-fatz“ in Babypause gehen wird und es sich nicht „lohnt“; die anderen setzen einen (haltlosen) Thesen aus, man sei beruflich derartig ambitioniert und egoistisch, dass man bewusst kein Kind wolle.

Und wenn dann die liebe Familie, Freundinnen oder das Umfeld Unverständnis zeigt oder man sich einer Vielzahl von vermeintlichen „Erfolgstipps“ ausgesetzt sieht, denen man ob fehlender Überzeugung oder Kraft nichts entgegen zu setzen hat, verstummt man schließlich.

Der Kinderwunsch führte zur Kinderwunschbehandlung

Nachdem wir es einige Zeit selbst versucht haben, war uns klar, dass wir medizinische Hilfe brauchen würden. Und so sind mein Mann und ich – lösungsorientiert wie wir sind – in die Kinderunschklinik marschiert… in der festen Überzeugung, dass unsere medizinische Diagnose mit den reproduktionsmedizinischen Möglichkeiten überwindbar sein müsste… und würde. Die Ärzte bekräftigten uns in dieser Prognose.

Leider mussten wir lernen, dass auch mehrfache ICSI-Versuche krachend und mit (fast) vollständigen Nullbefruchtungen gescheitert sind. Zudem ging es mir mit jedem Versuch körperlich schlechter, weil ich die Hormongaben keineswegs vertrug.

Am Ende steht dieses Fazit: Körperlich vollkommen erschöpft. Kein Kind. Keine Hoffnung mehr. Und keine Ahnung, wie ich würde Frieden finden können.

Depression oder tiefe Traurigkeit?

Ich bin bis heute nicht ganz sicher, ob ich damals „nur“ eine tiefe Traurigkeit fühlte oder doch auch depressive Episoden durchlebt habe. Es ist, wenn die Gründe bzw. der Anlass so offensichtlich ist, nicht immer leicht, das zu unterscheiden.

Verstärkt wurden diese tiefen Gefühle durch den Eindruck, dass ich – wenn ich mich denn einmal öffnete – Mitleid begegnete. Das habe ich als zusätzliche Last empfunden, denn was ich sicher nicht brauchte, war, dass jemand zusätzliches „mit leidet“. Gewünscht habe ich mir Mitgefühl. Denn es wird einsam um einen herum, wenn sich das Umfeld schwer tut, mit dem Thema, das einen selbst Tag und Nacht, Monat für Monat, so tief beschäftigt, umzugehen. Die Schweigespirale ist in Gang – und es wird emotional immer noch einsamer.

Kinderwunsch und Freundschaften

Auch fiel es mir ziemlich schwer, mich in dieser Lebensphase in der Öffentlichkeit, auf Feiern und Parties oder innerhalb der Familie zu bewegen, denn das Thema Kinder / Schwangerschaft / Kinderwunsch ist unausweichlich und konfrontiert einen immer wieder mit der eigenen unerfüllten Sehnsucht und damit dem eigenen Leid. Manchmal hatte ich das Gefühl, ein „Alien“ zu sein… vielleicht sogar einer mit depressiven Zügen. Diese Einsamkeit; das Gefühl über das, was bei „den Anderen“ so natürlich zu klappen scheint, nicht erreichen zu können, setzt eine Abwärtsspirale in Gang, in der Viele verloren zu gehen drohen.

Kinderlosigkeit – ein Gefühl am Abgrund

Einer der absoluten Tiefpunkte in meiner Kinderwunsch-Zeit war, als mein Mann und ich – auf Anraten meines Frauenarztes – ein Wellness-Wochenende buchten. Ich hatte extra ein „Erwachsenenhotel“ ausgewählt – um wenigstens einmal keine kleinen, süßen Kinder sehen zu müssen. Was ich vergessen hatte einzukalkulieren, war, dass sehr (sehr!) viele Paare dort waren, die kurz vor der Geburt noch einmal ein „Paarwochenende“ verbringen wollten. Lauter glückliche Schwangere im Spa-Bereich. Und ich verbrachte die meiste Zeit unserer Auszeit im Hotelzimmer; weinend.

Am Schlimmsten war es für mich zu merken, wie sehr ich durch das ‚Nicht Ereignis‘ Schwangerschaft und Wunschkind zu kämpfen hatte. Dieser vollkommene Kontrollverlust war für mich kaum zu ertragen. Ich fühlte mich wie ein „Alien“ in einer Welt, in der es das Normalste der Welt zu sein schien, dass „Alle“ nur eine romantische Nacht verbringen müssen um schwanger zu werden.

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Unerfüllter Kinderwunsch bedeutete für mich Abschied nehmen

Wenn klar wird, dass es keinen Sinn macht, weitere Kinderwunschbehandlungen zu machen und Einem Stück für Stück klarer wird, dass der nächste Schritt der des Abschied Nehmens sein wird, dann ist das eine tiefgreifende und gleichermassen bittere Erkenntnis.

Die Kindersehnsucht gehen lassen…
Den Kinderwunsch aufgeben…
Ein ungewollt kinderloses Leben führen…

Woher soll Zufriedenheit, Fülle und Freude kommen?

Ich wusste wahrlich nicht, wie ich zufrieden bis glücklich werden sollte, wenn ich kein Kind bekomme. Und dennoch war klar, dass das mein Weg sein würde.

Genug gekämpft – genug gelitten

Ich hatte genug gekämpft und war oft genug gescheitert. Der Preis des Leidens war enorm hoch – und vielleicht ist das auch die Sichtweise, die es mir ermöglicht hat, den ersten Schritt in Richtung Abschied zu gehen.

Denn mir war klar: Der Weg des Abschieds wird womöglich schmerzhaft. Das Festhalten am Kinderwunsch würde jedoch nicht weniger leidvoll sein.

Ich habe mich dann auf den Weg gemacht. Weil ich keine passende psychologische Unterstützung finden konnte, musste ich mir in vielen mühsamen Schritten (und auch sehr viel Scheitern) selbst erarbeiten, weshalb der Kinderwunsch bei mir eigentlich so gross war, weshalb er so tief wirkte und weshalb ich ihn eben nicht „mit einem neuen Hobby“ kompensieren konnte.

Los, lass‘ den Kampf: Wie geht das Loslassen vom Kinderwunsch?

Ich musste über Jahre sehr viel an mir und mit mir arbeiten um herauszufinden, dass es beim Loslassen des Kinderwunsches vor Allem um die Bedeutung des „ein Kind haben“ und „Mutter werden“ aber auch die eigene Persönlichkeit, die umverhandelbaren Wesenszüge und eine tiefe Sehnsucht geht, die sich wiederum aus vielen Einzelmotivatoren auf unterschiedlichen (Werte-) Ebenen zusammensetzt und die in ihren Wechselwirkungen eben diese Wucht entfalten.

Erst, als mir klar wurde, worum es mir beim „ein Kind haben“ und „Mutter werden“ wirklich ging, konnte ich beginnen, für diese Aspekte alternative Wirkungsräume zu kreieren.

Wer ungewollt kinderlos ist und Abschied von einem Leben als Mutter nehmen muss, der durchläuft einen tiefen Prozess. Er ist nicht immer angenehm, weil der klare Blick auf sich selbst natürlich auch so manche „interessante“ Erkenntnis zu Tage bringt. Dennoch ist es ein Weg, der unglaublich lohnenswert und am Ende „befreiend“ ist.

Ich werde ein Leben lang ungewollt kinderlos bleiben.

Ich gehe davon aus, dass das Thema „Kinderwunsch“ mich bis zu meiner letzten Stunde begleiten wird. Denn es gehört zu meinem Selbstbild, dass ich Mutter bin… dass ich Kinder und Familie habe. Dass das nicht wahrgeworden ist, ist ein Teil meiner Biografie.

Ich bin ungewollt kinderlos. Inzwischen kann ich das ohne Schmerz, Tränen und Verzweiflung hinnehmen. Dass ich das geschafft habe, macht mich zutiefst dankbar – mir selbst gegenüber.

Dankbar für meine Aufgabe als Kinderwunsch Coach

Der Kinderwunsch darf bleiben. Der Schmerz ist gegangen. Damit, glaube ich, ist ein wesentlicher Teil des Abschied Nehmens bewältigt.

Heute bin ich erfüllt davon, dass ich das, was ich im Laufe der Jahre über den Kinderwunsch verstanden habe, in den Kinderwunsch Coachings – ob im persönlichen Gespräch oder über die begleiteten Online Kurse – weitergeben und damit eine Stütze und Hilfe für Betroffene sein darf.

Ich bin überzeugt davon, dass Sie – wenn Sie Ihren Kinderwunsch erst einmal verstanden haben – auch gefestigter, entlasteter und vielleicht sogar etwas befreiter leben können. Sie unterstütze ich auf Ihrem Weg – dann, wenn Sie noch Hoffnung auf Ihr Wunschkind haben, sich „zwischen den Welten“ sehen oder Abschied nehmen und in ein Leben ohne Kinder finden müssen. 

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