Sind Ratgeber wirklich Rat-Geber?

Quelle: Amazon

Heute habe ich einen jungen Vater getroffen. Er ist stolz und dankbar für das Glück, dass er seit drei Monaten (so lange liegt die Geburt seines ersten Kindes, einem Sohn, zurück) erfahren darf. Dieser Vater war heute in einem großen Buchladen. Und er ist, nachdem er im Ausland lebt, erstaunt und entsetzt über die vielen Regalmeter an „Ratgebern“ für Schwangere, werdende Eltern (gerne auch nach Geschlecht aufgeteilt), frisch gebackene Eltern, Eltern junger Kinder, Eltern älterer Kinder, Eltern… ….!

Ich stehe auf Kriegsfuß mit dieser Ratgeber-Kultur in unserem Land. Es rührt nach meinem Empfinden daher, dass wir oftmals viel zu wenig Vertrauen in unsere Intuition und Erfahrung, unseren Verstand und unser Herz haben – und gerne für alles andere, das potentiell irgendwann mal vielleicht passieren könnte, Vorkehrungen treffen.

Ich habe viele dieser o.g. Ratgeber studiert und bin entsetzt über den negativen Ansatz dieser Bücher. Denn: Die aller-, allermeisten haben den Ansatz, die erwähnten geneigten Leser vor Fehltritten und Fehlverhalten aller Art schützen zu wollen. So weit – so gut. Ein ehrenwerter Gedanke.
Aber: Sie tun das, in dem sie Angst machen. „Tu‘ dies auf keinen Fall!“ — „Tu‘ dies unbedingt!“ — „Und lass‘ auf jeden Fall die Finger davon, wenn Du Schlimmes verhindern willst!“. Wenn man dann bspw. auch noch die Statistiken in diesen Büchern betrachtet, kommt man häufig zu der Erkenntnis, dass es nahezu grob fahrlässig ist, heutzutage ein Kind in diese – ach, so schreckliche – Welt zu setzen. Denn mit über 300%iger Wahrscheinlichkeit erwischt man eine von ca. 400 genannten Krankheiten. Pfff! Puh!

Besagter Vater, mit dem ich heute sprach, sagte, er habe ein einziges Buch gefunden, dass einen Mut machenden, Zuversicht stiftenden Ansatz habe. Ich betone: Ein einziges Buch. Der Vollständigkeit halber erwähne ich es hier: http://www.amazon.de/Meine-Schwangerschaft-Woche-für-Medizinischer/dp/3831008574. Alle anderen Bücher, die er in den Händen gehabt habe, hätten ihm nur Angst gemacht.

Ich rate allen werdenden und frisch gebackenen Eltern (und auch gerade denen, die überlegen, ob sie das eine und dann das andere werden wollen!), sich von diesen Regalmetern an Sorgenmachern fern zu halten! Sie nehmen uns zu viel. Und leider allzu oft den Mut.

PS: Ich habe – bis ich in die Schule kam -, alle gängigen Kinderkrankheiten von Röteln über Keuchhusten bis hin zu den Windpocken gehabt. Und ja, ich hätte es dennoch gerne gewagt, ein Kind zu bekommen! Auch wenn das mindestens knapp 0,75% aller aufgelisteten 400 Krankheiten sind. So! Take this!

 

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Kindersehnsucht – Kinderwunsch – München