Wartezeit; Hilfe; Angst; Kinderwunsch; Sorge; Unsicherheit

„Diese Riesen-Angst. Wie soll ich das nur schaffen?!“ Mein offener Brief auf den Hilferuf.

Mich erreicht heute ein Hilferuf von einem Menschen, der allen Grund hat, im Zuge des Kinderwunsches gerade Angst zu haben. Und Sorgen. Und Unsicherheit. Und wieder Angst. Es geht dabei um einen Menschen, der nicht weiss, wie die kommenden 5 Wochen der Unsicherheit überstehbar sein können, bevor sich die Dinge klären können.

Auszug aus meinem Rat – ein offener Brief:
„(…) Weisst Du, was ich glaube – in einer solchen Ausnahmesituation ist keiner cool… hat keiner so richtig Vertrauen oder gar Selbstvertrauen. Und das, finde ich, auch zu Recht. Egal, welches normale Level an Selbstwert und Selbstsicherheit und Glauben derjenige vielleicht sonst hat. Es trifft Dich im Kern; es geht um die Grundformen der Angst (viele Grüße von Herrn Riemann). Hier ist kein normales Reaktionsmuster adäquat, weil es um eine Krise geht. Hier wärest Du schön aufgeschmissen, wenn Du evolutionsmässig sagen würdest: „Oh! Da steht ein hungriger Löwe. Ach, ich vertraue mal, dass er mir nichts tut“. Nein, das wäre nicht hilfreich. Das wäre kein gutes Reaktionsmuster.
Also, was kannst Du tun: Es zulassen. Der Angst, der Unsicherheit, den Sorgen – jeder einzelnen Facette ins Auge schauen und sie annehmen und würdigen. „Ja, liebe Angst, Du hast Recht. Ja, ich habe Dich gesehen. Ich weiss, dass Du mich warnen willst. Ich habe es gehört. Und nun geh – mach‘ mir nicht das Leben schwer. Zeige Dich, wenn es etwas Neues gibt, vor dem Du mich warnen willst. Und bis dahin lass‘ mich und mach es mir leichter, in dem Du Dich etwas zurücknimmst. …und wenn Du, liebe Angst, das nicht kannst, dann komm‘ in einer Stunde wieder. Aber bis dahin lass mich…“

Im Ernst: Gib‘ der Angst und den Sorgen ein Gesicht. Rede mit ihr. Erkenne an, was sie für Dich tut. Und dann bitte sie, sich zurück zu ziehen. Wenn man dem „Feind“ ins Gesicht schaut, wird’s etwas leichter. Weggehen wird sie nicht – und vielleicht ist das auch richtig so. Aber Du kannst mit ihr, der Angst, einen inneren Deal vereinbaren und sagen: „Wenn in 1 Stunde immer noch Bedarf besteht, Angst zu haben – dann komm‘ wieder. In einer Stunde schaue ich Dich an und setze mich auseinander“. Und dann mach eine Stunde etwas anderes. Was passiert da? Du schließt einen inneren Deal mit der Angst. Du vereinbarst kleine Schritte, ein kurzes Vertagen, eine kurze Auszeit, einen kleinen Aufschub. Du wirst sie nicht in Gänze loswerden, aber für 1 Stunde vielleicht schon. Und dann wieder eine Stunde. Und wieder eine. So schaffst Du es vielleicht ein wenig besser, ihr standzuhalten und die kommenden Wochen zu überbrücken – psychisch und physisch. Das wünsche ich Dir!“

Alles Liebe, Kraft, Zuversicht und trotz Allem den Glauben daran, dass es gut wird. Und den Mut, die Angst ein Stück weit als „Freundin“ und Wegbegleiterin zu sehen.
Alles Gute, von Herzen!!!
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PS: Wenn ich auch Ihnen als Coach weiterhelfen kann bei einem Thema, mit dem Sie alleine nicht weiterkommen, melden Sie sich gerne: Franziska.Ferber(@)Kindersehnsucht.de oder per Telefon: 089/38078816. Mehr über mich gibt’s hier: www.kindersehnsucht.de***Kinderwunsch – Kindersehnsucht – Coaching – Coach – Unterstützung – München