Kinderwunsch Coaching Franziska Ferber Expertin

Kinderwunsch unerfüllt?! Adoption?! Interview mit einem Adoptivkind, die heute selbst Mutter ist.

Ich freue mich als Kinderwunsch Coach ganz besonders, Euch heute Kathi vorzustellen. Kathi ist 33 Jahre alt und wohnt seit knapp einem Jahr mit ihrem Lebensgefährten, ihrem Sohn und ihrem Hund in Spanien. Und sie legt wert darauf, dass es nicht Mallorca ist. Sie erzählt uns gerne im Interview mit kindersehnsucht.de wie es ist, vor 33 Jahren adoptiert worden zu sein. Viel Freude beim Lesen und viele spannende Einsichten!

Wer sind Sie?
Ich heiße Kathi und bin 33 Jahre alt. Seit knapp einem Jahr lebe ich jetzt mit meinem Lebensgefährten, unserem Sohn und Hund in Spanien (Nein, nicht Mallorca).

Wie ist Ihre Geschichte des Kinderwunsches?
Meine Geschichte begann vor 33 Jahren + 9 Monaten. Ja ihr habt richtig gelesen. Ich möchte euch meine Gesichte aus der Sicht des langersehnten Kindes erzählen. Aber bevor ich euch beschreibe, ob ich in einem Schälchen „gemixt“ oder auf andere Art und Weise entstanden bin, fange ich ganz von vorne an.

Meine Eltern haben sich während ihrem Studium kennen- und lieben gelernt. Es wurde geheiratet und irgendwann kam der Entschluss, dass man diese Liebe mit einem Kind krönen möchte. Bald stellte sich heraus, dass es für meine Eltern nicht ganz so einfach war, schwanger zu werden. Und so begann meine „Entstehungs“-geschichte. Weder meine Mutter noch mein Vater unterzogen sich irgendwelchen Tests, um herauszufinden, woran es liegen könnte. Meine Mutter hat mir erzählt, dass sie nicht wissen wollten, wer vielleicht der Auslöser für ihre ungewollte Kinderlosigkeit sei. Vielleicht auch, um nicht irgendwann dem anderen Vorwürfe zu machen. Aber vielleicht auch, weil man damals noch nicht so offen mit dem Thema „ungewollte Kinderlosigkeit“ und „künstliche Befruchtung“ umgegangen ist bzw. auch die Möglichkeiten noch nicht so gegeben waren wie heute. Meine Eltern haben sich daher entschlossen direkt den Adoptionsweg zu gehen. Was das bedeutet, wissen vielleicht einige von euch. Die finanziellen Verhältnisse werden begutachtet sowie auch die psychologische Verfassung. Man muss sich quasi „nackig“ machen, um überhaupt in Betracht für die Adoption eines Kindes gezogen zu werden. Und dann beginnt das Warten auf den Tag X. Man hängt quasi Jahre lang in der Luft und weiß nicht, wann sich endlich der Wunsch nach einem eigenen Kind erfüllt und ob er überhaupt erfüllt werden kann. Nach ca. 2 Jahren kam der langersehnte Anruf mit der wundervollen Nachricht: Es bestünde die Möglichkeit, dass man in Kürze Eltern werden könnte. Tja leider hat sich eine Politikergattin dazwischen geschaltet und sich dieses Kind quasi „unter den Nagel gerissen“. In so einem Moment wirkt die Adoption eines Kindes wie ein Geschäft. Aber andererseits war es vielleicht einfach Fügung, denn man sagt ja oft, ein Kind sucht sich seine Eltern aus.

Ein Jahr später war es dann soweit, ich wurde geboren und im Alter von 5 Tagen zog ich bei meinen Eltern ein. Zwischen dem Anruf des Jugendamtes und meinem Einzug bei meinen Eltern lagen nur wenige Stunden. Somit mussten meine Eltern alles was ein Baby so braucht noch am selben Tag besorgen. 7 Monate später bekam ich dann noch einen Bruder – auch durch Adoption.

Wie erlebten Sie Ihren Alltag als Adoptionskind?
Meine Eltern haben mir von Anfang an erzählt bzw. erklärt, dass ich nicht aus dem Bauch meiner Mama gekommen bin. Aber richtig verstanden, was das heißt, habe ich erst, als ich ca. 10 Jahre alt war. Damals hat die Klassenlehrerin mich und meinen Bruder gefragt (wir gingen in dieselbe Klasse), wann wir Geburtstag haben, da es nicht sein kann, dass wir nur 7 Monate auseinander sind. Seit diesem Tag beschäftige ich mit dem Thema Inkognito-Adoption. Jeder will wissen woher er kommt und warum er so aussieht, wie man halt aussieht und warum man nicht bei seinen biologischen Eltern lebt. Meine Eltern haben mir alle meine Fragen beantwortet und mir auch alle Dokumente vorgelegt. Meine leibliche Mutter stammte aus dem Ausland und ist kurz nach meiner Geburt unbekannt verzogen (war damals noch möglich).

Ich bin stolz darauf ein Adoptivkind zu sein und eine besondere „Entstehungs“-geschichte zu haben. Meine Eltern haben mir nie das Gefühl gegeben, dass ich nicht ihr leibliches Kind bin. Ich wurde immer als ihr Kind angesehen und auch so geliebt. Niemals würde ich meine Eltern eintauschen wollen, auch wenn man sich das manchmal wünscht, vor allem wenn man ein rebellischer Teenager ist. Das schönste Kompliment, das ich mal bekommen habe, war „Du hast dasselbe Lächeln wie deine Mutter“. Man nimmt die Mimik und Gestik der Menschen an, mit denen man aufwächst, darum fällt es vielen Menschen nicht auf, wenn sie meine Familie und mich kennenlernen, dass wir nicht die leiblichen Kinder sind, auch wenn wir uns optisch nur bedingt ähnlich sehen. Ich durfte in einer liebevollen Familie aufwachsen und dies gebe ich heute so auch an meinen Sohn weiter. Ich bin keine Adoptivkind sondern das Kind meiner Eltern.

Was würden Sie gerne Eltern, die eine Adoption in Betracht ziehen, mit auf den Weg geben?
Liebt dieses Kind als wäre es aus eurem Bauch gekommen und zeig ihm wie wundervoll das Leben sein kann. Unterstützt es und beantwortet all seine Fragen zum Thema Adoption und leibliche Eltern/ Mutter. Seid immer offen gegenüber eurem Kind in Bezug auf dieses Thema. Ich persönlich hätte gerne ein Bild von meiner leiblichen Mutter gehabt, um einfach zu wissen, wie sie ausgesehen hat. Und ganz wichtig: Ich weiß nichts über Erbkrankheiten oder sonstige Erkrankungen meiner leiblichen Familie. Ich würde gerne wissen, ob es irgendwelche Vorbelastungen gibt. Aber ich denke, dass dies bei einer Inkognito-Adoption nicht möglich ist, vielleicht auch weil sich dann potentielle Eltern gegen ein Kind entscheiden würden, aber für das Adoptivkind könnte es sehr wichtig sein irgendwann.

Warum ist ein Kinderwunsch Coaching aus Deiner Sicht hilfreich?
Ich denke es ist sehr wichtig von Anfang an eine emotionale Unterstützung durch z.B. Coaching auf dem Weg zum Wunschkind zu haben. Man hat viele Fragen und Ängste und traut sich vielleicht nicht mit dem Arzt über seine Gedanken zu sprechen und dann kann eine „neutrale“ Person unterstützend dabei helfen mit all den Gefühlen, die auf einen einstürzen, klar zu kommen.

Liebe Kathi, ganz herzlichen Dank, dass Du Dich bereit erklärt hast, dieses Interview zu geben! Dankeschön! Alles Gute für Dich, Deinen Sohn, Deinen Lebensgefährten, Deinen Hund und Euer gemeinsames Leben in Spanien! Alles Gute!

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PS: Kathi macht Euch allen, die über Adoption nachdenken, gerne ein tolles Angebot. Wer Fragen hat, darf sie mir gerne an Franziska.Ferber(@)Kindersehnsucht.de mailen. Ich leite sie weiter und agiere als Mittler.

Wenn auch Ihr überlegt, ob Adoption ein Weg für Euch ist, meldet Euch gerne bei mir. Ich habe mich in langen Jahren mit dem Thema befasst und kann Euch entsprechend anfänglich beraten und unterstützen. Meldet Euch gerne bei mir: www.kindersehnsucht.de/Kontakt

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