„Tu‘ etwas, das gut ausgeht!!!“ – Gastartikel zum Abschied vom Kinderwunsch

„(…) Vor einigen Monaten hatte ich überraschend geschäftlich mit einer Arzthelferin des Kinderwunschzentrums zu tun. Es hatte ein wenig gedauert – bis ich sie nach der vergangenen Zeit und außerhalb des Zentrums, „in Zivil“, wieder erkannt hatte. Eine im Dienst immer etwas unsicher und unscheinbar wirkende Frau, die mich mit ihrer bedächtigen Art innerlich manches Mal an den Rand meiner behandlungsstrapazierten, dünnen Nerven gebracht hatte. Eben diese bedächtige Art empfand ich nun im Gespräch als unheimlich angenehm. Sie ließ sich erzählen, wie es uns nach Ende der Behandlungen ergangen war. Und war sichtlich betroffen. Dann sah sie mich ruhig und nachdenklich an und sagte mit einem ungewohnten Nachdruck, der sie gleichzeitig selber zu überraschen und auch ein wenig zu erschrecken schien, zwei schlichte aber sehr prägnante Sätze, mit denen ich sofort in Resonanz ging, weil sie meiner inneren Wahrheit, meinem inneren Wissen, entsprachen:

„Machen Sie was anderes.
Machen Sie was, das gut ausgeht.“

Wenn Du den Kinderwunschweg verlassen hast und die Phase der akuten Trauer durchlebt ist, dann stehst Du da, wie Alice im Wunderland – ich habe das schon so oft beschrieben 🙂 Staunend, in manchen Moment fast ein wenig reizüberflutet, weil Du gar nicht (mehr) weißt, was Du denn jetzt willst. Oder wollen solltest. Du bekommst die Chance, komplett andere Türen zu öffnen. Nochmal ganz anders abzubiegen. Oder auch nicht. Oder nur ein bisschen die Richtung wechseln. Man muss nur wissen, wohin man denn nun will. Oder nicht ? Muss man das wissen? Wirklich? Ist man nicht gerade erst mit dem letzten Lebensplan gehörig auf die Fresse gefallen? Nix draus gelernt? Pläne machen ist doch für den A*sch….und so ! Oder? Oder doch nicht? Was denn, wenn man jetzt falsche Entscheidungen trifft? Gibt es da überhaupt „richtige und falsche Entscheidungen“? Fühlt sich ein bisschen an, wie vor einem leeren Blatt Papier zu sitzen und nun mit bunten Eddings drauf los malen zu sollen ………………….oder zu dürfen……ganz wie man es sehen möchte, nicht wahr 🙂 Was aber, wenn ich mich jetzt vermale ……dann hab ich dieses schöne, leere Blatt Papier versaut.
Oder nicht? Oder doch?

Was will ich (aus)leben? Wie will ich leben? Welches Bild von mir entwerfe ich, wenn der Traum des Mutterseins sich nicht mehr realisieren wird – und die nächsten Jahre meines Lebens nicht zu einem wesentlichen Teil von der Aufzucht des Nachwuchses geprägt sein werden ? Welche Weichen stelle ich jetzt ? Welche Talente, welche Aspekte meiner Persönlichkeit, welche Träume möchte ich jetzt entwickeln…..Das sind Fragen, die sind – finde ich – erstmal gar nicht so leicht zu beantworten.

Vielleicht sind das auch nicht nur Fragen, die man sich z. B. als CNBC in dieser Situation stellt – sondern ganz einfach recht  typische Fragen, die sich anderen Frauen (und Männer auch btw) aber erst dann beginnen aufzudrängen, wenn die Kids aus dem Gröbsten raus sind? So die typischen Ab-Mitte-40-Fragen eigentlich? Wenn einem bewusst wird, dass man langsam aber sicher in eine Zeitzone vordringt, in der sich bestimmte Dinge nicht mehr verwirklichen werden lassen? Dass aus einem „und“ oder einem „später vielleicht“ eher ein „entweder – oder“ wird. Dass bestimmte Türen im Leben nicht mehr aufgehen werden.

Es wird langsam eher unwahrscheinlich, dass aus mir noch eine Herzchirurgin mit Pilotenschein wird. Ich müsste mich jetzt dann schon entscheiden – für eins von beidem. Vermutlich. (War nur ein Beispiel. Ich will weder das eine noch das andere erreichen *grins*). Ich habe jedoch die Seele voller Träume und den Kopf voller Ideen. Einige davon habe ich bereits zum Leben erweckt – andere angetestet und verworfen. Wieder andere noch ein bisschen vertagt. Solange, bis ich ein klares Bauchgefühl dazu habe. Ich glaube, dieses Thema der Endlichkeit wird einem als CNBC nur zeitlich früher bewusst. Es gibt ganz sicher übrigens auch noch andere schicksalhafte Lebensereignisse, die eine das früher als üblich sehr bewusst werden lassen. Das hat aber auch Vorteile. Wir finden unsere Antworten auf diese Lebens-Sinnfragen früher……und wenn die „Kollegen Eltern“ aus ihrer Brutpflege-Trance aufwachen und feststellen, nahtlos mitten in der Midlife Crisis gelandet zu sein – dann ist unsere Feuerstelle , an der wir dort gerastet haben, längst schon wieder kalt und man sieht nicht mal mehr unsere Staubwolken am Horizont 🙂 (…)“

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Ich danke der wunderbaren Isa von http://manchmal-ist-es-nie.blogspot.de, dass ich einen Auszug aus ihrem Artikel (http://manchmal-ist-es-nie.blogspot.de/2014/11/das-gold-von-morgen.html?spref=tw) veröffentlichen durfte! Mich hat er sehr berührt – und ich meine als Coach, der sich auf den Abschied vom Kinderwunsch spezialisiert hat (nachdem ich das alles selbst erlebt und durchlebt und es geschafft habe!), dass hier viel Wahres zu lesen ist. Danke, Isa!

Als Coach berate, begleite und unterstütze ich diejenigen, die nach einer langen Phase beginnen (müssen) einzusehen, dass sie kein eigenes Kind haben werden und trauern. Hier kannst Du mehr darüber lesen: www.kindersehnsucht-lebewohl.de. Was ich Dir als Coach anbiete und wie meine Unterstützung aussehen kannst, kannst Du hier lesen: http://kindersehnsucht-lebewohl.de/coaching-um-kinderwunsch-zu-verabschieden.
Du wirst das erleben, was viele meiner Kundinnen und Kunden schon erleben: Dass es Dir mit mir an Deiner Seite besser geht und Du wieder zu Kräften kommen und langsam Schritt für Schritt eine neue Vision Deines Lebens aufbauen kannst. Melde Dich gerne bei mir für ein kostenloses Kennenlern-Telefonat! Mein Tipp: Einfach ausprobieren; unverbindlich!

 

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