Was tun bei einem „schlechten Tag“ beim unerfüllten Kinderwunsch?

Ich frage mich ernsthaft, was einen „schlechten Tag“ beim unerfüllten Kinderwunsch ausmacht. Was macht es einem so schwer, dass man manchmal nur noch grau statt hellen Farben sieht, wenn andere schwanger werden und man selbst nicht.

Ich glaube, das wandelt sich. Während man sich selbst noch ein Kind aktiv wünscht und alles dafür tut schwanger zu werden – vielleicht sogar mit medizinischer Unterstützung – ist das Gefühl ein anderes als später, wenn man wirklich Abschied genommen und mitten im neuen zufriedenen Leben steckt. Gut, vielleicht gibt es ein paar Parallelen, die auf beide Phasen zutreffen.

Was beschert einem nun einen schlechten Tag? Ich denke manchmal, dass es gar nicht (immer) um das Wunschkind an sich geht. Oftmals geht es auch nicht um den Neid, dass andere ihr Wunschkind bekommen. Sondern es hat mit einem selbst zu tun. Es hat damit zu tun, wie zufrieden wir in  unserem Leben sind, ob wir genug Aufgaben mit Sinn haben und, ich glaube auch, in einem guten Maß beschäftigt und gefordert genug sind. Wenn Langeweile aufkommt, man sich nicht erfüllt fühlt… dann greifen die Botschaften von anderen viel tiefer auf uns über. Das geht mir schon so, wenn ich gerade „nölig“ zu Hause bin, aus Langeweile Facebook anschaue… und dann nur Bilder von Menschen sehen, die gerade toll essen gehen, ein Konzert besuchen, eine Radtour machen, am See sitzen oder was auch immer. Dann zeigt sich mir das Delta zwischen den Leben ganz akut: Die einen machen gerade was tolles, erleben gerade etwas… und ich sitze zu Hause, bin nicht gut gelaunt und warte darauf, dass es endlich 22.22 Uhr ist, damit ich ins Bett gehen und den Tag zu Ende bringen kann.

Es gibt Studien darüber, dass Facebook die Menschen unglücklich macht. Per se ist das vermutlich nicht so – aber an „schlechten Tagen“ eben schon. Da sieht man nämlich nur, was die Anderen machen und man selbst nicht. Da spürt man nämlich keine Fülle des eigenen Lebens; man bekommt nicht mit, was gut ist… sondern sieht nur den Mangel.

Fülle oder Mangel? Ist das so einfach? Nun, einfach glaube ich nicht… weil es ein innerer Kampf ist, sich selbst an „schlechten Tagen“ vor Augen zu führen, was eben doch alles Gutes im Leben gibt. Man muss sich regelrecht dazu zwingen – auch wenn das noch einmal eine extra Portion Kraft kostet.

Und wie ist das bei den Schwangerschaftsmeldungen – aus dem eigenen Umfeld aber beispielsweise auch bei der Instagram-Community? Da mag‘ jeder anders reagieren… wahrscheinlich ist das eine ziemlich individuelle Geschichte. Aber… aber… ich verfolge beispielsweise das Leben von sehr vielen Frauen dort, die sich nichts sehnlicher wünschen, als endlich schwanger zu werden. Und immer wieder hat eine dann nach ihren mehr oder weniger starken Bemühungen das Glück, positiv zu testen. Und es lässt mich nicht kalt.
Halten wir’s für’s Protokoll fest: Mittlerweile wünsche ich mir gar kein Kind mehr. Mittlerweile bin ich richtig happy in meinem kinderlosen Leben. Und dennoch merke ich, dass ich an „schlechten Tagen“ dann einen Stich spüre. Und hier darf man dem Ganzen auf den Grund gehen… geht es darum, dass diese Frau (wer auch immer dann) das Wunschbaby bekommt – oder geht es in Wahrheit (in meiner Wahrheit) dann darum, dass sie etwas Neues, Spannendes, Großes geschenkt bekommt…während ich eben einfach keinen guten Tag habe. Ist das der Neid auf das Baby – oder auf das, was in ihrem Leben gerade passiert während meines vielleicht gerade für einen Tag, eine Woche oder auch länger stagniert?

Ich glaube, das für sich zu betrachten und herauszuarbeiten, hilft. Wir geben uns in dem Moment nicht einfach nur dem „schlechten Tag“ hin sondern selektieren es. Sich klar zu machen, was da wirklich gerade passiert und nicht dem ersten Impuls zu folgen, ist der erste Schritt nach vorne und aus dem „schlechten Tag“ heraus.

Sich zu fragen, was „juckt“ mich da gerade wirklich, liefert die Antworten auf das, was in dieser Situation hilft. Wenn ich also merke, dass es gar nicht um das Wunschkind (dieser anderen Frau) geht sondern mir einfach nur etwas Ablenkung, Freude oder was auch immer fehlt… dann habe ich eine Chance, das in mein Leben zu holen… hier und jetzt und sofort. Das ist mehr als pure Ablenkung – das ist die Bedürfnisbefriedigung, die uns Stück für Stück wieder sättigt und uns die Fülle des eigenen Lebens vor Augen führt. Die, die kein Kind haben, tun sich übrigens viel leichter damit, diese Bedürfnisse zeitnah‘ zu erfüllen… die mit Kind brauchen unter Umständen erst einmal eine größere Logistikmaschinerie… und das ist doch schon mal der erste Aspekt der Fülle, nicht wahr? Das wir uns um das, was unser Leben reich machen kann, punktuell sehr schnell kümmern können.

Also – los geht’s! Was würde Dir heute den Tag versüßen?

PS: Ich empfehle Dir von Herzen den Online Kinderwunsch Coaching Kurs – da finden sich ganz viele hilfreiche Tipps und Empfehlungen, wie es leichter auszuhalten ist, (noch) ohne Kind zu sein und ein glückliches kinderfreies Leben zu führen! Noch gilt übrigens der Sommerpreis! Also – schau‘ doch gleich mal vorbei bei „Mein Kinderwunsch – was tun zwischen Wunsch und Wirklichkeit?!

Herzliche Grüße und alles Liebe!

Deine Franziska
…und ich gehe jetzt los und streiche ein kleines altes Tischchen in neuen Farben… weil Aktivität hilft, wenn man einmal nicht vor lauter Lebensfreude laut jubelt. Aktion statt Reaktion – das hilft mir. Und was tut Dir jetzt gut?! Los!