Neues Interview: Janine erzählt vom Kinderwunsch

Hallo!

Janine hat sich bei mir gemeldet – weil Sie gleich 2 spannende Erlebnisse hat. Zum Einen ist da ihre persönliche Geschichte des Kinderwunsches… wieder eine Frau mehr, die bereit ist, ihre Geschichte zu erzählen.

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Wer bin ich? Mein Name ist Janine, ich bin 30 Jahre alt und eine Herzensmama. Mit meinem Ehemann bin ich seit über 13 Jahren Jahren zusammen und seit 4 Jahren verheiratet. Mitlerweile leben wir in unserem selbst geplanten und gebautem Haus in einem kleinen Dorf zwischen Hannover und Bielefeld. Beruflich bin ich Kaufffrau für Versicherungen und Finanzen und bei einem Versicherunsmakler im Innendienst angestellt. 

Meine Geschichte des Kinderwunsches Mit 24 Jahren entstand durch eine bald leere Packung der Anti-Babypille die Frage nach dem Kind. Wir haben uns gegen den Neukauf entschieden und wollten es „drauf ankommen“ lassen. Bereits am Anfang war durch einen immer sehr unregelmäßigen Zyklus ein Gefühl der Unsicherheit vorhanden, weshalb wir schnell bei meinem Frauenarzt vorstellig wurden. Als dieser uns aufgrund meines Übergewichtes das Aufsuchen einer KW-Klinik nach 6monatigen „probieren“ empfahl, waren wir unsicher. Wir wussten nicht, was uns dort erwarten würden. „Was müssen wir dort nur machen, was wird uns das nur kosten? Können wir uns das überhaupt leisten?“. Die Neugierde und Hoffnung auf ein Kind war jedoch stärker. In der KW-Klinik wurde uns als erster Schritt GVnP empfohlen, welcher mit Hormonen durch Tabletten und Spritzen unterstützt werden sollte. Als ich mit den Medikamenten die Klinik verließ, konnte ich nur noch weinend meinen Ehemann anrufen,denn die Angst vor der ersten selbstgesetzten Spritze war einfach viel zu stark. Nach langem zögern am Abend sass sie dann jedoch und war gar nicht so schlimm. Der erste negative Bluttest war hingegen sehr schlimm. Wir waren noch so naiv, unerfahren und voller Hoffnung. Um weitere Behandlungen fortzuführen, sollte mein Ehemann sich ebenfalls untersuchen lassen. Er ist jung, aktiver Sportler und hat in seinem Leben nie geraucht, selten Alkohol getrunken und achtet auf seine Ernährung. Was sollte schon passieren? Als „Schuldige“ stand ich wegen des Übergewichtes ja bereits fest. Seine Diagnose kommt mir heute noch surreal vor. Zu wenig, zu langsam…er, bei dem jeder Supersperma erwartet hätte. Uns wurde die Insemination ans Herz gelegt, welche wir auch 4x durchlebt haben. Danach wurden uns die ICSI mit größten Erfolgsaussichten ans Herz gelegt. Wir hatten beide Angst vor der Behandlung, speziell vor der Vollnarkose bei der Eizellentnahme. Jedoch haben wir unser Leben bis dahin bereits in jeglicher Form den ganzen Behandlungen angepasst, und ich habe innerhalb von 10 Monaten 40 kg abgenommen, was sollte schief gehen? Das vorletzte Negativ erhielt ich auf der Hochzeit einer hochschwangeren Freundin. Sie hatte mich als Trauzeugin benannt und im kleinen Kreis gefeiert, als gefeiert. Mitten beim essen, rief die Klinik an und teilte mir mir, dass es leider wieder nicht geklappt habe. An den Tisch mit dieser wunderschönen Braut und ihrem tollen Babybauch zurück zu kehren und weiter die heile Welt aufrecht zu erhalten war einer der schwersten Momente meiner Kinderwunschbehandlung. Das letzte Negativ war jedoch das Schwerste, denn wir waren uns so sicher, dass es dieses Mal geklappt haben muss. Alle typischen Symptome waren da, wir hatten die besten Vorraussetzungen. Es folgten viele Stunden des Nachdenkens. In dieser Zeit begann ein schleichender Prozess, der dazu führte, dass der Wunsch nach einem Kind aufhörte und sich das Glück als Paar wieder einstellte. Heute sind wir wir wieder glücklich und es fühlt sich an, als wenn die innere Uhr nie wirklich getickt habe. Wir funktionieren wieder und genießen die Zeit als Paar und auch ganz bewusst all die Dinge, die uns als Familie verwehrt geblieben wären. 

Die größte Hürde im Alltag Für mich war die größte Alltagshürde während der Kinderwunschbehandlung das Zeitmanagement. Die Arbeit und die Termine zu vereinbaren war trotz sehr guten Öffnungszeiten der Praxis und einem flexiblen Aussendienstjob einfach wahnsinnig schwer. Für die letzte ICSI war ich 4 Wochen krank geschrieben und musste meinem Arbeitgeber eine Krankheit vortäuschen. Dies war sehr unangenehm.

Der Nutzen und die schönen Seiten Die schönste Seite des Kinderwunsches ist die Hoffnung! Sich im Gedanken das folgende Leben auszumalen und sein Kind gedanklich bereits im Arm halten zu dürfen gibt einfach Kraft und schweißt auch als Paar zusammen. Mir meinem Mann als Vater vorzustellen waren wundervolle Momente, in denen ich eine unglaublich tiefe Liebe für ihn empfunden habe.

Die Kraft und Zuversicht an einem schlechten Tag Ein schlechter Tag ist ein schlechter Tag und darf es auch sein. Als jedoch aus dem schlechten Tag erst eine schlechte Woche und anschließend ein schlechter Monat wurde, habe ich mir psychologische Hilfe gesucht. 

Mein Tipp für die Leserinnen Verliert euch als Paar nicht und ordnet nicht eure ganzes Leben dem Kinderwunsch unter. Wir bereuen am meisten die abgesagten Reisen und würden das heute nicht mehr so gestalten. Sprecht als Paar über eure Gefühle, Ängste und Wünsche und findet immer einen Mittelweg und haltet euch einen Plan B, ohne Plan A deshalb zu vernachlässigen.Und wenn es es mal ganz schlimm ist, erstellt euch gedanklich eine Liste warum es schön ist keine Kinder zu haben. Wir führen diese Gedankenliste seit einiger Zeit und sehen sie mit Humor an. 

Warum ist ein Kinderwunsch Coach hilfreich? Es kann aus meiner Sicht nur ein positiver Schritt dahin sein, alles gelassener anzugehen und auch die anderen schönen Dinge im Leben wieder zu erkennen. Dies kann sich dann auch positiv auf den Behandlungsverlauf auswirken. Durch die Verschlossenheit der Gesellschaft gegenüber diesem Thema fehlen oft Menschen zum reden, die auch wirklich den ganzen Prozess verstehen und nachvollziehen können, auch hierbei kann ein Kinderwunsch Coach ideal sein. 

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Liebe Janine, von Herzen danke ich Dir für Deine Geschichte und Deinen Mut! Klasse! Ich wünsche Dir und Deinem Mann alles Gute!

Und wenn Du denkst, dass Du ein bißchen Unterstützung und Wegbegleitung gut gebrauchen kannst, dann sage ich laut und herzlich: Ich bin für Dich da!

Wir können ein Coaching-Telefonat führen und intensiv über das, was Du erlebst und auch das, wo Du selbst nicht voran kommst, sprechen. Infos dazu findest Du hier: www.kindersehnsucht.de/coaching

Oder Du schaust Dich einmal bei meinen Online Kursen um. Ich habe sie speziell für den Kinderwunsch geschrieben und sie beinhalten all‘ das, was mir in der jeweiligen Situation und Kinderwunsch-Phase geholfen hat. Und: Sie beinhalten richtig viel Austausch zwischen Dir und mir – ganz persönlich und individuell. Denn der Kinderwunsch ist ja immer individuell – da lasse ich Dich, natürlich, nicht alleine.
Schau‘ doch mal hier und informiere Dich… das kann ja in einer so schweren Situation ganz gewiss nicht schaden: www.kindersehnsucht.de/online-kurse

Deine Franziska