„Sie haben keine Chance. Nutzen Sie sie!“ – eine neue KiWu Geschichte

„Sie haben keine Chance. Nutzen Sie sie!“
Ich, Anna, war so ein Mensch, der sich vergewissert, wo er steht, einen Plan macht und dann auf ein neues Ziel los geht. Die Sehnsucht nach einem Kind hat mich gelehrt, dass das Universum nicht so gestrickt ist. Bei mir war der Kinderwunsch lange gar nicht präsent, höchstens mal im Kopf. Bei meinem Mann, mit dem ich über zehn Jahre zusammen bin, war das immer anders. Er wollte gerne Kinder, von Anfang an, und es ist mein großes Glück, dass er auf mich gewartet hat, bis ich soweit war.

Unsere Kinderwunschgeschichte
Ich bin also 37, er 36, und wir verhüten nicht mehr. Ein Jahr geht ins Land. Nichts passiert. Als Journalistin fange ich mit der Recherche an – ein Jahr, das ist normaler Zeitraum, das geht vielen so, also weiter machen. Untersuchungen. Eisprungmonitoring bei meiner Frauenärztin in Berlin, erste Hormonpräparate. Gebärmutter-Operation. Wieder Hormone. Die Zeit geht weiter. Ayurveda-Kur, Vitaminpräparate.

Mein Mann lässt sich untersuchen: Seine Jungs könnten schneller sein, aber kein Grund zur Sorge. Ein weiteres Jahr vergeht. Meine Frauenärztin weist uns lieb den Weg Richtung Kinderwunschpraxis. Der erste Besuch: Katastrophe. Ein unsensibler Arzt und der eigene innere Widerstand: „Das wollte ich doch nie!“ Zweite Praxis. „Beginnen wir mit Inseminationen“, sagt die Ärztin, der wir vertrauen. Also vier Inseminationen. Ohne Erfolg. Nächster Schritt: IVF. „Machen Sie besser gleich eine ICSI“, so die Ärztin, „sonst ärgern sie sich hinterher.“ ICSI – ein Dritter sucht aus, was sich eigentlich selbst im Verborgenen unbeobachtet finden soll?! Es folgt unter großen Zweifeln die erste ICSI. Und die erste Schwangerschaft! Nach nur wenigen Wochen liege ich mit Unterleibskrämpfen auf dem Fußboden. Und ahne, was es heißt, Leere in sich zu spüren. Die Medizin sagt dazu Abort.

Emotional noch nicht wieder ganz auf den Füssen: erster Kryrotransfer. Nichts. Akupunktur. Chinesischer Kräutertee. Ein halbes Jahr nach der ersten ICSI die zweite. Wieder schwanger. 21 wundervolle Wochen lang. Bis zur Diagnose: Unser Kind wächst plötzlich nicht mehr. Wir kämpfen und müssen es doch gehen lassen. Stille Geburt in der 26. Woche. Im Herzen sind wir Eltern geworden, unsere Hände aber greifen ins Nichts.

Ein halbes Jahr später wagen wir den nächsten Kryotransfer. Nichts. Ein weiterer Transfer. Nichts. Dritte ICSI. Nichts. Osteopathie. Schüssler-Salze. Kinderwunsch-Meditationen (von Birgt Zart, Kathrin Steinke, Marisa Peer). Drei weitere Kryotransfers. Nichts. 

Hilfen und Hürden
Die Seele und die Gedanken färben sich allmählich grau ein. Aber ich beginne auch zu verstehen, dass ich mich noch so sehr anstrengen kann – die Erfüllung unseres Kinderwunsches liegt nicht in meiner Hand. Ich musste lernen, mich der Natur anzuvertrauen. Real suche ich immer wieder den Weg zu ihr: Meer, Wald, Kastanien, wilde Blumen, Sternenhimmel. Ich lese, ja durchwühle Biographien von Menschen, die Krisen meistern mussten, nicht nur den unerfüllten Kinderwunsch, auch Verluste, Krankheit, Entführungen – mich stärkt es, wenn ich die Selbsterhaltungskraft zwischen den Zeilen spüre und weiß, dass wir nicht alleine in diesen Abgrund schauen.

Das Wichtigste aber: Mein Mann und ich vertrauen uns einander an. Es war auch ein Lernprozess, die eigenen Ängste, die Schmerzen nicht zu vergraben. Die ernüchternden Anrufe aus der KiWU-Praxis erwarten wir zusammen, nehmen uns frei. Früher sind wir darüber hinweggegangen, haben einfach weitergearbeitet. Wir haben gelernt, besser für uns zu sorgen.

Natürlich meiden wir manche Situationen z.B. Familienurlaubsparadiese, die Eisdiele um die Ecke, wenn die Kita zu Ende ist. Schwangeren Freundinnen sage ich auch, dass es mir zu sehr weh tut, mit ihnen in Kontakt zu sein – das habe ich nicht zuletzt durch Franziska Ferber, deren Online-Kurs (klick!) ich im Sommer gemacht habe, verstanden, dass ich das darf: Meine Grenzen aufzeigen. Meinen Mangel in Worte fassen.

Der Kinderwunsch kostet viel Kraft, Zeit, Geld, er isoliert, macht neidisch, auch aggressiv. Aber er hat mir auch gezeigt, wer ich bin, wofür ich kämpfen möchte, er hat mir Mut gegeben, Selbstmitgefühl und Großzügigkeit – ich schüttele nicht mehr den Kopf über die Sehnsüchte anderer Menschen, wie irreal sie auch erscheinen mögen.

Im Augenblick bereiten wir uns auf unsere vierte ICSI vor. Ich bin jetzt 42. Einer unserer Ärzte hat beim Blick auf eine Statistik zu uns gesagt: „Sie haben keine Chance. Also nutzen sie sie.“ Wir lachen darüber. Und halten uns daran fest.

***

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Anna, Du Liebe, Du hast mich gerührt! So eine dichte, dramatische Geschichte – und dennoch so viel Hoffnung, dass diese nicht vorhandene Chance dennoch eine Chance für Dich ist und sein wird.

Mir tut es so leid, was Du schon alles erleben musstest und es vermag vermutlich nur der zu verstehen, der es selbst erlebt hat.

Und ich wünsche Dir von Herzen einen festen Stand, Hilfreiches zum daran Festhalten, Mut, Zuversicht, Hoffnung, Kraft und den Glauben daran, dass Euer Wunder wahr wird!

PS: Ja, ich empfehle Dir den Kurs von Herzen… weil die Frauen, die ihn schon gemacht haben, sagen, er hätte ihnen so sehr geholfen. Anna, deren Geschichte hier erzählt wird, hat das auch gesagt. Und Du hast ja selbst gelesen, was sie sagte:

Natürlich meiden wir manche Situationen z.B. Familienurlaubsparadiese, die Eisdiele um die Ecke, wenn die Kita zu Ende ist. Schwangeren Freundinnen sage ich auch, dass es mir zu sehr weh tut, mit ihnen in Kontakt zu sein – das habe ich nicht zuletzt durch Franziska Ferber, deren Online-Kurs (klick!) ich im Sommer gemacht habe, verstanden, dass ich das darf: Meine Grenzen aufzeigen. Meinen Mangel in Worte fassen.

Also… schau‘ Dir doch den Kurs einmal an! Bitte hier entlang (klick!)

Darin liegt kein Risiko – wohl aber eine große Chance, dass es auch Dir bald besser geht und Du leichter mit dem, was Du erlebst und aushalten musst, umgehen kannst!

Ich würde mich sehr freuen, auch Dich ein Stück auf Deinem Weg zu begleiten!

Herzliche Grüße!

Franziska