Fühlst Du Dich eingesperrt in Deinem Wunsch nach einem Kind?

Habt Ihr Lust, eine wahre Geschichte zu hören, die eigentlich gar nichts mit dem Kinderwunsch zu tun hat – aber mir doch hierbei diese Woche geholfen hat? Also gut – hier kommt die Geschichte, die sich in der November-Ausgabe des Geo nachlesen lässt. Es gibt eine sehr seltene Vogelart namens Waldrapp. Der Waldrapp ist ein Zugvogel. Zusätzlich zu den bislang bestehenden Gefahren ist eine neue hinzugekommen – der Bürgerkrieg in Syrien. Um den Tieren zu helfen, werden darum Waldrappe in Käfige gesperrt. Erst wenn der Krieg vorbei ist, dürfen sie ihre Reise fortsetzen.
 
So. Das war die Geschichte. Vielleicht wundert Ihr Euch, was sie mit dem Thema Kinderwunsch zu tun hat? Es ist eigentlich ganz einfach. Manchmal fühlt man sich wie in einem Käfig. Eingesperrt. Man möchte etwas erreichen – und schafft es einfach nicht. Beim Kinderwunsch ist es das Schwangerwerden, beim Vogel ist es die Freiheit. Man fühlt sich machtlos und traurig – eben eingesperrt. Und es fühlt sich schlecht an, einfach falsch. Es sollte nicht so sein. Ist es aber wirklich schlecht und falsch?
 
Im Falle der Waldrappe passiert genau das Richtige – auch wenn es sich für das einzelne Tier nicht so anfühlt. Würde man einen Waldrapp befragen – ja, er würde ganz sicher sagen, dass er lieber in Freiheit wäre. Das ist seine Sicht; die Sicht von innen. Weiß man dagegen mehr, schaut man von außen, dann dient das Eingesperrtsein dem Wohl des Vogels. Die Gefangennahme erfolgt ja nicht, um den Tieren zu schaden, sondern um sie zu schützen; in vielen Fällen verhindert sie, dass die Tiere sterben. Und vor allem: Die Vögel werden wieder frei gelassen. Die Geschichte wird gut ausgehen. Es gibt ein Happy End – was der einzelne Waldrapp nur noch nicht weiß.
 
Wie ist das jetzt beim Kinderwunsch? Hat es etwas Gutes, wenn das Wunschkind – jedenfalls derzeit – einfach nicht kommen will? Von innen fühlt es sich ganz sicher nicht so an. Man ist traurig, jeden Tag wieder. Alle Anstrengungen führen nicht dazu, dass sich der Erfolg einstellt. Was also kann man tun? An dem objektiven Geschehen vielleicht wenig – aber die eigene Einstellung, die kann man auf jeden Fall ändern. Was ich damit meine? 

 

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Entweder sage ich mir in Gedanken, dass die Welt einfach gemein ist. Ungerecht. Mich bestraft. – Oder aber ich sage mir in Gedanken, dass es gut so ist, wie es ist – auf irgend eine Weise. Es fühlt sich gerade nicht gut an – aber es wird schon seinen Sinn haben. Irgendwie.
 
Natürlich – Ihr könnt gerne einwenden, dass man nicht wissen kann, ob die letztere Sichtweise richtig ist. Ehrlich gesagt – ich weiß es nicht. Natürlich nicht. Keiner kann sagen, ob hinter der unerfüllten Sehnsucht irgend ein Sinn steckt. Vielleicht ist es wirklich einfach nur willkürlich und ungerecht.
Aber sicher ist: Mit der ersten Sichtweise geht es mir subjektiv schlecht. Ich fühle mich bestraft, wütend; schwarze Wolken brauen sich in meinem Kopf zusammen und verderben mir meine innere Freude – an allem. Mit der zweiten Sichtweise dagegen geht es mir subjektiv deutlich besser. Um im Bild zu bleiben: Dem Waldrapp hilft es wenig, wenn er sich sagt, wie schlecht es ihm geht; dass er im Käfig eingesperrt ist; dass böse Menschen ihm schaden wollen; und dass er da nie wieder herauskommt. Wüsste der Waldrapp, dass das alles schon seinen Sinn hat – ja, dann ginge es ihm sicherlich besser.
Anders ausgedrückt: Möchte ich ein verzweifelter, trauriger Waldrapp oder ein hoffnungsfroher, optimistischer Waldrapp sein?
 
Ich nehme mir für diese Woche vor: Die objektive Situation kann ich nicht ändern – wohl aber meine Einstellung. Ich weiß nicht, ob der unerfüllte Kinderwunsch einen Sinn hat – aber ich möchte es glauben. Ich denke an den Waldrapp im Käfig, dem kein Unrecht geschieht, sondern dem geholfen werden soll. Auch ich möchte nicht von einer willkürlichen, sinnlosen Situation ausgehen, sondern davon, dass schlussendlich alles gut wird – auch und gerade wenn es sich im Moment nicht so anfühlt.
 
Dass Euch das ein wenig hilft, wünscht Euch
 Eure Esperanza
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Du weisst ja, dass die liebe Esperanza, die selbst einen ziemlich großen und unerfüllten Kinderwunsch hat, hier regelmässig ihre Gedanken aufschreibt. Und sie trifft sogar meine Gefühlswelt gerade… denn manchmal wollen wir partout mit dem Kopf durch die Wand… ohne zu sehen, dass ein paar Meter weiter die Tür weit offen steht, es dort hell und schön ist… aber wir sind so gefangen, wie der Waldrapp – aber ohne zu schauen, ob die Käfigtür vielleicht offen steht.
Ich wünsche Dir, dass Du, wie die liebe Esperanza, Deine Einstellung und Deine Ziele hinterfragen kannst… und schauen kannst, was Du brauchst, damit es leichter für Dich wird. Die Frage „Willst Du weiter leiden – oder schauen, wo es hell ist“ ist ein Anfang.
PS – ganz große News: Es gibt übrigens einen ganz tollen und brandneuen Online Coaching Kurs, der Dir dabei helfen wird, diese offene Tür zu finden und durch sie zu gehen. Wenn Du neugierig bist, dann schau‘ doch schon mal hier (klick!). Er heißt „Lebewohl mein Kinderwunsch: Den Abschied gestalten und das neue Leben beginnen“. Demnächst schreibe ich noch mehr dazu!
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Ganz liebe Grüße bis dahin und halte Ausschau nach dem Hellen!
Franziska Ferber