Unerfüllter Kinderwunsch bedeutete für mich Abschied nehmen
Wenn klar wird, dass es keinen Sinn macht, weitere Kinderwunschbehandlungen zu machen und Einem Stück für Stück klarer wird, dass der nächste Schritt der des Abschied Nehmens sein wird, dann ist das eine tiefgreifende und gleichermassen bittere Erkenntnis.
Die Kindersehnsucht gehen lassen…
Den Kinderwunsch aufgeben…
Ein ungewollt kinderloses Leben führen…
Woher soll Zufriedenheit, Fülle und Freude kommen?
Ich wusste wahrlich nicht, wie ich zufrieden bis glücklich werden sollte, wenn ich kein Kind bekomme. Und dennoch war klar, dass das mein Weg sein würde.
Genug gekämpft – genug gelitten
Ich hatte genug gekämpft und war oft genug gescheitert. Der Preis des Leidens war enorm hoch – und vielleicht ist das auch die Sichtweise, die es mir ermöglicht hat, den ersten Schritt in Richtung Abschied zu gehen.
Denn mir war klar: Der Weg des Abschieds wird womöglich schmerzhaft. Das Festhalten am Kinderwunsch würde jedoch nicht weniger leidvoll sein.
Ich habe mich dann auf den Weg gemacht. Weil ich keine passende psychologische Unterstützung finden konnte, musste ich mir in vielen mühsamen Schritten (und auch sehr viel Scheitern) selbst erarbeiten, weshalb der Kinderwunsch bei mir eigentlich so gross war, weshalb er so tief wirkte und weshalb ich ihn eben nicht „mit einem neuen Hobby“ kompensieren konnte.
Los, lass‘ den Kampf: Wie geht das Loslassen vom Kinderwunsch?
Ich musste über Jahre sehr viel an mir und mit mir arbeiten um herauszufinden, dass es beim Loslassen des Kinderwunsches vor Allem um die Bedeutung des „ein Kind haben“ und „Mutter werden“ aber auch die eigene Persönlichkeit, die umverhandelbaren Wesenszüge und eine tiefe Sehnsucht geht, die sich wiederum aus vielen Einzelmotivatoren auf unterschiedlichen (Werte-) Ebenen zusammensetzt und die in ihren Wechselwirkungen eben diese Wucht entfalten.
Erst, als mir klar wurde, worum es mir beim „ein Kind haben“ und „Mutter werden“ wirklich ging, konnte ich beginnen, für diese Aspekte alternative Wirkungsräume zu kreieren.
Wer ungewollt kinderlos ist und Abschied von einem Leben als Mutter nehmen muss, der durchläuft einen tiefen Prozess. Er ist nicht immer angenehm, weil der klare Blick auf sich selbst natürlich auch so manche „interessante“ Erkenntnis zu Tage bringt. Dennoch ist es ein Weg, der unglaublich lohnenswert und am Ende „befreiend“ ist.
Ich werde ein Leben lang ungewollt kinderlos bleiben.
Ich gehe davon aus, dass das Thema „Kinderwunsch“ mich bis zu meiner letzten Stunde begleiten wird. Denn es gehört zu meinem Selbstbild, dass ich Mutter bin… dass ich Kinder und Familie habe. Dass das nicht wahrgeworden ist, ist ein Teil meiner Biografie.
Ich bin ungewollt kinderlos. Inzwischen kann ich das ohne Schmerz, Tränen und Verzweiflung hinnehmen. Dass ich das geschafft habe, macht mich zutiefst dankbar – mir selbst gegenüber.
Dankbar für meine Aufgabe als Kinderwunsch Coach
Der Kinderwunsch darf bleiben. Der Schmerz ist gegangen. Damit, glaube ich, ist ein wesentlicher Teil des Abschied Nehmens bewältigt.
Heute bin ich erfüllt davon, dass ich das, was ich im Laufe der Jahre über den Kinderwunsch verstanden habe, in den Kinderwunsch Coachings – ob im persönlichen Gespräch oder über die begleiteten Online Kurse – weitergeben und damit eine Stütze und Hilfe für Betroffene sein darf.
Ich bin überzeugt davon, dass Sie – wenn Sie Ihren Kinderwunsch erst einmal verstanden haben – auch gefestigter, entlasteter und vielleicht sogar etwas befreiter leben können. Sie unterstütze ich auf Ihrem Weg – dann, wenn Sie noch Hoffnung auf Ihr Wunschkind haben, sich „zwischen den Welten“ sehen oder Abschied nehmen und in ein Leben ohne Kinder finden müssen.