11 Feb Kinderwunsch: Warum gibt es keinen Begriff für verlorene Embryos!?
In einem Coaching Gespräch wurde mir diese Woche eine unglaublich gewichtige Frage gestellt:
„Warum gibt es keinen Begriff für verlorene Embryonen?!“
Wir „kennen“ die Fehlgeburt, die Missed Abortion, den Abgang, die biochemische Schwangerschaft. Alles „nur“ medizinische Begriffe.
Für Menschen, die die Hoffnung auf ihr Kind verlieren, drücken sie nicht einmal ansatzweise aus, was emotional damit verbunden ist.
Bis auf die Fehlgeburt (und da auch „nur“, weil wir es als Gesellschaft ein kleines Stückchen „lernen“ mussten) bilden diese Begriffe medizinische Fakten ab.
Es sind medizinsiche Be- und Umschreibungen für tiefste emotionale Verluste. Was ist aber mit den verlorenen Embryonen? Solchen, die es nicht einmal bis zum Transfer geschafft haben? Solchen, die sich nach dem Transfer nicht einnisten?
Wieso haben wir dafür kein Wort?
Bei Fehlgeburten entstehen – Gott sei Dank, so ein warmes Wort – Sternenkinder.
Was ist aber mit all‘ denjenigen, die gar nicht so weit kommen? Die ihre Hoffnung auf eine Schwangerschaft, ein Kind, die Mutterschaft verlieren, bevor es „richtig“ angefangen hat? Was ist mit den großen Enttäuschungen und Verletzungen, die dahinter stehen?
Haben diese Frauen kein Recht zu trauern?
Haben diese Frauen kein Recht, für „ihre Situation“ einen Namen zu haben… Worte zu haben, die beschreiben (mehr kann es ja nie sein; die Last und das damit verbundene Leid bleibt immer zutiefst persönlich), was sie erlebt, durchlebt, ausgehalten, bewältigen mussten?! Worte, die es ihr möglich machen, mit anderen Menschen darüber zu sprechen?
Wäre es nicht an der Zeit, dass wir medizinscher Terminologie eine emotionale Dimension geben? Dass wir Kinderwunsch Frauen dem, was so viele erleben, ein Wort schenken?!
Kinderwunsch ist so viel mehr als Reproduktionsmedizin.
Der Kinderwunsch ist emotional eine der schwersten, traurigsten und oft verlustreichsten Lebenphasen.
Wir brauchen Worte dafür.
Denn so wie Sternenkinder einen Platz haben, so sollte doch auch die Hoffnung auf ein Wunschkind – und das sind die Embryonen – einen Platz haben.
Um so mehr, wenn die Hoffnung verloren geht.
Ich kann Dich von meiner Warte aus nur ermutigen:
Wenn es keinen etablierten Begriff gibt, so ist Dein Verlust, Deine Trauer, Deine Enttäuschung dennoch real.Wie auch immer Du Deine Hoffnung auf ein Kind nennst… ich finde, Du hast jedes Recht dazu.
Denn eine Frau, die durch eine Kinderwunschbehandlung gegangen ist, weiss so viel früher als Frauen, die auf spontane Schwangerschaften setzen können, dass es um ihre Hoffnung auf ein Kind geht.
Auch wenn ein Embryo sich nicht einnistet, so war er doch ihre Hoffnung und sie trägt ihn im Herzen.Ich gestehe ihr zu, dass sie tiefste Traurigkeit empfindet, wenn er sich entscheidet, zu gehen.
Und ich finde, wir alle sollten dieses tiefe und warmherzige Mitgefühl haben, das sie verdient. Weil sie ihre Hoffnung verloren hat.
Ich habe selbst auch (noch) kein „Wort“ dafür; jedoch ein unendlich warmes Herz – weil ich weiss, was für einen Verlust Du erlitten hast. Ich habe in meinen Kinderwunschbehandlungen 51 Embryonen verloren. Und ich weiss nur zu gut, dass mir jeder einzelne Verlust wahnsinnig zugesetzt und mich zutiefst erschüttert hat.
Ich kann Dich in einer so schweren Situation begleiten, unterstützen und mit Dir über das Erlebte sprechen.
Und wenn Du das Gefühl hast, gar nicht „sprechen“ zu wollen wohl aber etwas Ruhe in den Kopf und die kreisenden Gedanken zu bekommen – auch dann bin ich für Dich da. Denn ich glaube, der 1:1 persönlich begleitete und mit wirklich viel Austausch konzipierte Kurs „Meine Gedanken im Hamsterrad“ wird Dir Stärkung und Stütze sein.
Für welche Art der Unterstützung Du Dich auch entscheidest – es ist gut, sich diese zu erlauben.
Gerade dann, wenn Dir Worte fehlen und die Gefühle und Gedanken so übermächtig sind.
Ich bin für Dich da!
Informiere Dich gerne hier:
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