Muttertag-Kinderwunsch-Kinderwunschbehandlung-traurig-einsam-kein Kind-ungewollt kinderlos-Kinderlosigkeit-Neid-Franziska Ferber

Kinderwunsch und Muttertag – eine bombige Mischung

Eine bombige Mischung… Kinderwunsch und Muttertag. Denn bitte, wie sehr wird einem denn noch auf’s Brot geschmiert, dass man nicht dazu gehört?!?! 

Jedes Jahr auf’s Neue!
Und jedes Jahr auf’s Neue stehen wir alle ungläubig da und fragen uns, warum wir eigentlich nicht auch in diesen Zug einsteigen durften?!!? Warum wir – trotz Allem – kinderlos sind… warum wir noch nicht Mutter sind.

Und die Medien, Social Media und ja, auch unser enges Umfeld scheint in diesen Tagen so gar nicht zu sehen, dass es Menschen gibt, für die der Muttertag ein Tag aus der Hölle ist.

WHY?! But why?!


Wo ist die Empathie geblieben? Wo ist das „sich in einen anderen hineinversetzen“ (können) geblieben?

Wie schwer ist es wohl, sich vor Augen zu führen, dass es sein kann, dass jemand, der kein Kind hat  aber von dem man ansonsten nach gängigen Annahmen vermuten könnte, dass er (okay: sie!) gerne ein Kind hätte…. wie schwer ist es, zu „sehen“, dass so jemand womöglich einen unerfüllten Kinderwunsch haben könnte!??!

Nun, an dieser Stelle teilt es sich: Die Einen, die einfach nur den Blick auf sich gerichtet haben und halt ihren eigenen Muttertag feiern und Solche, die es nach aussen stellen.. zelebrieren und in Selbstdarstellung (sorry, not sorry) dahinschmelzen…

Ganz anders sind da oft die Männer.
Mein Mann (und ja – Überraschung! – wie ich kinderlos und umgeben von Menschen mit (kleinen) Kindern) hat eine WhatsApp aus der Nachbarbarschaft bekommen:


Krass, oder!??! Wie genial ist das?!?!

Das ist es doch, was richtig klasse ist und uns selbst so oft so schwer auf dem Herzen liegt… bei den „Jungs“ geht es um Gemeinschaft, um Teilhabe… um das Miteinander. Wenn man das Wort bemühen möchte, geht es um „Inklusion“ statt um aktive oder passive Ausgrenzung. Sie suchen die Gemeinsamkeit und werden fündig.

Bei uns Frauen ist das anscheinend anders? Oder nicht möglich? Bitte, wie kann das sein?!

Wohl dem, der das Glück hat, dass jemand aus dem engsten Umfeld sagt „und auch Dir wünsche ich einen schönen Muttertag, denn ich weiss, dass Du von Herzen gerne Mutter geworden wärest und es Dir nicht vergönnt war“!

DAS wäre doch eine richtig schöne, einen selbst „sehende“ Reaktion? Es wäre Teilhabe dort, wo wir qua Definition nicht teilnehmen können.

Was, wenn so eine Reaktion käme?

Würden wir dann nicht viel besser mit dem traurigen Thema des unerfüllten Kinderwunsches umgehen können?

Würden wir uns dann nicht ganz so ausgeschlossen fühlen!?!

Wären wir dann nicht doch auch irgendwie anerkannt als Mensch, der gerne eine Familie gegründet hätte und mit Kind(ern) leben würde?

Geht es beim Muttertag wirklich nur darum, zu würdigen, wer ein Kind geboren hat? Oder zählen nicht auch all‘ die, die im Herzen gerne Mutter geworden wären… und nicht schwanger werden konnten, ihr Kind verloren haben… ?!??

Ja, klar… natürlich sind wir, die ungewollt kinderlos sind auch eine Art von Gemeinschaft… aber eine, zu der wir nie gehören wollten und die es „sichtbar“ auch gar nicht gibt. Sichtbar sind nur die, die Kinder haben… verlorene Embryonen, verlorene Schwangerschaften, Fehl- und sogar Todgeburten, plötzlicher Kindstod aber sogar auch die Frauen, die unglaublich unter dem Wunsch nach einem weiteren Kind leiden… wir alle sind eine große Gruppe und eine große Gemeinschaft.

Ja, natürlich werden wir in den sozialen Medien mal wieder diese Bild-Tafeln sehen, dass sie an alle denken, die heute keine Mutter sind oder ihre Mutter verloren haben etc. 

Und ich weiss das auch zu schätzen. Aber es ist halt doch das, was diejenigen mit Kindern tun. Dabei brauchen wir Support aus dem engsten und damit wirklich uns erreichenden Umfeld, oder!?

Ich fürchte, darauf können wir nur bedingt zählen. Aber wir können uns bildlich vorstellen, wie viele von uns da draussen sind und diesen Tag gar nicht „lustig“ und „schön“ finden.

Und ja, wie wäre es, wenn wir an Muttertag an uns alle denken und wissen, dass wir mit unseren Gefühlen und Gedanken wahrlich nicht alleine sind… die anderen Betroffenen nur nicht sichtbar und unmittelbar erlebbar sind?!

Niemand von uns ist Schuld daran, dass sie kein Kind bekommen hat.

Niemand von uns hat etwas falsch oder gar nicht gut genug gemacht um heute ungewollt kinderlos zu sein.
Wenn Andere uns hier nicht unterstützen, dann ist das traurig.

Aber das darf nicht dazu führen, dass wir uns selbst auch nicht achten.

Du hast gekämpft – bis heute. Du hast Alles Dir Mögliche gegeben. Du bist unverschuldet in Not. 
Und so rufe ich Dir zu:

Du bist gut.

Du hast es gut gemacht.
Du bist genug.

Du hast genug getan.
Du hast Nichts falsch gemacht.

Du hast Nichts „nicht gut genug“ gemacht.
Du hast riesengroßes Pech.

Du bist keine Täterin; Du bist – wenn wir in dem Bild bleiben wollen – eher Opfer.

Du bist unverschuldet in Not.
Und genau deshalb hast Du von Dir selbst jede Form von Verständnis und Wärme und Güte verdient.

Du hast so sehr gekämpft bis heute. So viele Enttäuschungen ertragen, bewältigt, überstanden.

Das ist mehr als jemand, der für sein Glück gar Nichts tun musste.
Du hast Dein Mögliches gegeben und darfst auf Dich selbst stolz sein.
Denn trotz Allem hast Du es bis hier und heute geschafft.

Lass‘ Dir diese Anerkennung Deiner Leistung nicht nehmen!
Du bist wundervoll und stark und wunderschön!

Kinderwunsch Coaching - Beratung und Unterstützung bei Kindersehnsucht