Wer kann mit Deinem Kinderwunsch umgehen?

Du fühlst Deinen Schmerz, Deine Einsamkeit und bist Tag für Tag Deinen Gedanken, Gefühlen und Körperlichkeiten ausgesetzt. Das Meta-Thema ist immer gleich: Deine Sehnsucht nach einem Kind. Die Gedanken, Gefühle und körperliche Verfassung… nun, die variieren. Es gibt Schwerpunkt-Cluster… mal ist das eine („Unter-„) Thema mehr in Deinem Fokus – mal das andere. Und dennoch ist es immer das gleiche Thema: Dein Kinderwunsch. Deine Sehnsucht nach einer Schwangerschaft. Deine Hoffnung auf ein Baby. Dein Verlangen danach, eine Familie zu werden.

Du hast ganz gewiss eine Vielzahl von Menschen um Dich herum: Einen Partner, Eltern und Geschwister, Freundinnen und Freunde, Kollegen, Bekannte, Nachbarn… so viele Menschen! Wie viele davon wissen von dem, was Dich Tag für Tag beschäftigt? Wie viele können, wenn sie denn Bescheid wissen, mit dem Thema und der Schwere, die Dich schon lange ausmacht, umgehen – also wirklich umgehen? Wie viele sind auf wirklich hilfreiche Art und Weise an Deiner Seite?

Ich habe mir ein paar Gedanken zu unterschiedlichen Menschen um einen herum und ihrem Umgang mit uns in einer schweren Situation wie dem Kinderwunsch gemacht. Natürlich habe ich an mancher Stelle stark verdichtet und zugespitzt und natürlich erhebe keinen Anspruch auf Vollständigkeit (schreib‘ mir doch gerne, wenn Dir noch jemand einfällt, den ich hier nicht berücksichtigt habe). 

Schau‘ doch mal, wen Du in Deinem Umfeld hier jeweils schon zuordnen könntest:

Die liebevollen Ermutiger
Oh, das sind im Grunde gute Menschen, denn sie wollen einem Mut machen. Ihr Lieblingssatz: „… das wird schon!“ Sie sehen Dein Leid (immerhin!) und sie versuchen Dir mit „Durchhalteparolen“ Kraft zu geben und Mut zu machen. Oft jedoch nutzen sie – so scheint es mir – aber auch diesen Ansatz, weil sie kein Sherpa (dazu mehr weiter unten) sein können oder wollen.

Die Verantwortung-abgebenden Spirituellen
„Es hat einen Sinn… Du wirst ihn irgendwann erkennen“. Der Klassiker. Manchmal hilfreich – nicht immer. Funktioniert es wirklich als Trost? Helfen Dir diejenigen damit wirklich in Deiner akuten Situation? Ich bin da nicht ganz überzeugt – kurzfristig vielleicht. Aber was, wenn Du seit Jahren unter der Nicht-Erfüllung Deines Kinderwunsches leidest… wann genau setzt denn dann das erhofft-entlastende „Sinn-erkennen“ ein? Und was genau könnte denn wirklich ein tragfähiger Sinn sein, der Deinen Kinderwunsch entlastet? Anders gesagt: Was genau müsste denn passieren, damit Du dann sagst „oh gut, dass ich kein Kind habe!“?

Die freundlichen Nicht-Versteher
Sie wissen über Deinen Kinderwunsch; kapieren es aber (ggf. trotz ihrer Bemühungen) einfach nicht. Und selbst wenn sie es in Ansätzen tun, dann haben sie dennoch keinerlei hilfreiche Worte. Echte Auseinandersetzung? Ein wirklich intensiv offenes Ohr? Bleibt allzu oft ein leerer Wunsch. Und zwar oft nicht, weil die Jeweiligen es nicht wollen würden – sie wissen „nur“ einfach nicht, wie es geht… zuhören, verstehen, ermutigen… echter Kontakt – echte Gespräche – echte „Auseinandersetzung“ mit dem Erleben des Anderen.

Die nutzen-stiften-wollenden Freiheitsverteidiger
„Sei doch froh, dann kannst Du reisen“… oft genug selbst bereits Eltern… oft genug sprechen sie mit diesen Sätzen in Wahrheit nicht über Dich und Deine Situation sondern über sich selbst. Sie wollen selbst vielleicht (endlich) wieder Freiheit und dichten sie Dir an. Du aber willst ein Nest bauen – was hilft Dir da die grosse weite Welt? Wer so etwas sagt, ist auf dem besten Wege, ein – bestenfalls – „Nicht-Versteher“ zu werden … oder ein Elefant (lies‘ weiter; dazu kommt gleich mehr).

Die Beschwichtiger
„Ist doch nicht so schlimm…“ – fast möchte man ein „heile heile Gänschen“-Lied dazu summen, oder? Ist doch nicht so schlimm, wenn das scheinbar Normalste der Welt nicht klappt und man seit Monaten oder Jahren nur eine große Sehnsucht hat und die sich nicht erfüllt?
Schwer zu unterscheiden zwischen den Beschwichtigern und den freundlichen Nicht-Verstehern. Der Unterschied: Nun, ich glaube, beim Nicht-Versteher weiss man wenigstens, dass es nicht am unterstützen WOLLEN liegt… sondern eher an dessen KÖNNEN. Nicht zu können ist nicht so schlimm – emotional – wie nicht zu wollen, oder?

Die liebevollen Kümmerer
Wohl dem, der einen solchen Menschen um sich hat. Anteilnahme: check! Sich regelmässig (und von sich aus melden): check! Auf sie kann man sich verlassen… wenn sie nicht aus ihrem Kümmern eine Berufung machen und es übertreiben. Denn manchmal – das wirst Du kennen – gibt es einfach nichts mehr zu sagen… heisst zwar nicht, dass gerade Deine Welt heile ist (beileibe nicht!)… heisst aber, dass man manchmal einfach Abstand zur eigenen Situation braucht. Wenn dann ein Kümmerer auftaucht und man sich nicht traut zu sagen „Du, jetzt gerade nicht“, dann bringt einen der Kümmerer gelegentlich auch wieder auf direktem Wege in den Schmerz. Aber im Grunde.. gut, wenn man bekümmert wird – heisst es doch, das man dem Anderen wichtig ist.

Die ignoranten Elefanten 
Ach, die Elefanten: Wissen Bescheid, kennen das Thema und kriegen einfach nicht den Bogen zur Sensibilität hin. Sie erzählen munter wer jetzt mit dem wievielten Kind schwanger ist, posten Kinder- und Ultraschallbilder in irgendwelchen WhatsApp Threats… schwärmen davon, wie schön und reich das Leben mit Kindern ist.. und erwarten freundliches bis fröhliches Interesse und gerne auch das Mitschwärmen. Erfolgt das nicht, sind sie beleidigt und ziehen dadurch die Aufmerksamkeit auf sich. Ein Elefant ist eigentlich nur bei sich.. schön für ihn; schlecht für einen Menschen, der eigentlich gerade Hilfe bedarf.

Die anteilnehmenden Mitleider
Du erzählst ihnen, was Dich beschäftigt… und die Reaktion lautet „oh, wie furchtbar… Du Arme… oh Gott, ist das schlimm! Meine Güte…:“. Findest Du das gut? Klingt das nach Anteilnahme? Erst einmal: ja.
Das Problem dabei ist, dass die meisten Menschen, die unter dem unerfüllten Kinderwunsch leiden, schon genug Leid zu tragen haben und genau dieses auch Tag für Tag auf ihren Schultern balancieren müssen. Wenn nun jemand so reagiert wie der anteilnehmende Mitleider… nun, was passiert? Du fühlst, dass der Druck steigt und die Traurigkeit zunimmt. Denn gerade, wenn dieser Mitleider auch noch in Deinem nahen Umfeld ist, dann kann es nur allzu oft passieren, dass Du deren Last auch noch mittragen musst. Denn diese Äußerungen, die erst einmal anerkennend wirken, beschweren Dich – auch dadurch, dass in der Folge die allermeisten Mitleider keine Entlastung anzubieten haben und sprachlos sind. Sie wissen einfach nicht, was sie über diese Einwertung hinaus sagen können. Betretens Schweigen ist oft die Reaktion. Und was machst Du? Du „musst“ dem Mitleider aus dieser schwierigen Situation heraushelfen. Was kostet Dich das? Kraft – noch mehr Kraft als Du eh‘ schon brauchst.

Die abgelenkten Ablenker
Das sind die Menschen, die das „echte“ Gespräch scheuen und lieber andere Themen auf die Agenda setzen. Gefühlt bügeln sie einen ab und wollen lieber über Anderes (Banaleres?) reden; Wetter, Tratsch und News, Party und/oder Reisen oder sonst etwas. Oft wollen sie über die Themen reden, die sie selbst betreffen und interessieren. „Hast Du schon gehört, dass….“ ist ein gerne genutzter Startsatz des Ablenkers, der eben mit seinen Interessen abgelenkt ist und Dich auf „seine Seite zu ziehen“ versucht.  Man fragt sich – wie bei mancher Talkshow im TV – welchen Teil Deiner Aussage sie eigentlich nicht gehört haben….

Die erfahrenen Sherpas
Ein Sherpa ist ein Lastenträger, ein Unterstützer, ein Wegbereiter und Begleiter. Sherpas in „meinem“ Sinne hier sind Menschen, die in der Lage sind, auch schwere Themen auszuhalten; die nicht voreilig Rat erteilen sondern vor Allem erst einmal zuhören wollen (und das auch können). Die nachfragen – voller Wärme und Interesse. Die sich das aus Sicht des Betroffenen erklären lassen – und nicht vorschnelle Annahmen treffen oder so tun, als wären sie allwissend. 
Sherpas sind Menschen, die akzeptieren, dass jeder sein eigenes Erleben hat und die übergreifende Wahrheit nicht existiert – wohl aber die des Einzelnen. Und genau deshalb stellen die erfahrenen Sherpas vor Allem Fragen! Sherpas fragen bspw. „und… wie ist es denn nun WIRKLICH für Dich!? Wie fühlst Du Dich? Was denkst Du? Was befürchtest Du?“ und die sich nicht mit oberflächlichen Antworten zufrieden geben sondern – liebevoll und aufrichtig zugewandt – auch noch einmal nachfragen, wenn sie mit einem „passt schon“ abgebügelt werden… weil sie wissen, dass Kinderwunschfrauen oft keine Last sein wollen und erst die erneute Nachfrage eine Art Legitimation gibt, wirklich zu erzählen – und das mit mehr als einem Satz.

Erfahrene Sherpas sind Menschen, die sich selbst zurückstellen und im Gespräch bei dem Erzählenden bleiben können; die es aushalten, wenn Tiefe, Schwere und Ernsthaftigkeit seinen Raum braucht… die nicht urteilen sondern durch das Öffnen und Halten des Raumes wirklich in die echte Auseinandersetzung gehen… erfahrene Sherpas sind Menschen, von denen man weiss, dass man ihnen die „harte Wahrheit“ zumuten kann – ohne Abwertung zu befürchten.

Mit diesen Sherpas kann man offen und lange sprechen und – oft genug – genau dadurch selbst Wichtiges für sich erkennen. Sprechen hilft – erzählen zu dürfen, hilft! Ein Sherpa weiss das und handelt entsprechend, interessiert, zugewandt, liebevoll und offen.

Ich wünsche jeder Kinderwunschfrau einen erfahrenen Sherpa an ihrer Seite – weil der Kinderwunsch so tief geht; so umfassend ist und das ganze Leben verändert. Die umfassende und unfassbare körperliche, mentale und emotionale Belastung ist spürbar – jeden Tag; und das unter dem drohenden „Damoklesschwert“ eines (potentiell) ungewollt kinderlosen Lebens… wer das durchleben muss, braucht keine (vielleicht gut gemeinte aber dennoch schnöde) „das wird schon“ – Ermutigung! 
In einer solchen Situation braucht man einen echten Gesprächspartner, der ehrlich interessiert ist und Tiefe im Gespräch – auch durch kluge Fragen – ermöglicht. Nur, wer an die Wurzel kommt, kann auch echte Entlastung und Veränderung erreichen. Ein Gegenüber, dem man die Wahrheit zumuten kann und den man nicht „schützen“ muss. 

#iloveSherpas
#iamaSherpaforyou
#letmebeyourSherpa
????❣️

Kinderwunsch Coaching - Beratung und Unterstützung bei Kindersehnsucht

PS: Ja, ich bin von Herzen gerne Dein Sherpa… im Telefon-Coaching oder über die persönlich begleiteten Online Coaching Kurse mit richtig viel Austausch zwischen Dir und mir. Egal auf welchem Wege; ich gehe mit Dir in diese tiefe Auseinandersetzung aus der heraus Veränderung und Entlastung möglich wird. 
Meld‘ Dich gerne bei mir und erzähle mir, was Du denkst, fühlst und wo Du stehst. Gemeinsam finden wir heraus, welche Form der Unterstützung für Dich jetzt gerade gut und passend ist! Du kannst mir einfach über das Kontaktformular eine Mail (klick) schreiben… dann sehen wir, was für Dich ein guter nächster Schritt ist!