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Sind denn „Alle“ verrückt geworden – SO ein Ratschlag beim Kinderwunsch macht kaputt!

Sind denn „Alle“ oder „Einige Leute“™ vollkommen verrückt geworden?

Die letzten Tage wurde mir von verschiedenen Frauen, die in verschiedenen Kliniken in Behandlung sind, immer wieder berichtet, dass ihnen gesagt wurde, sie sollen auf jeden Fall DARAN GLAUBEN und POSITIV DENKEN.

Schön… Beides sind ja an sich im Leben ganz gute Vorraussetzungen um sich auf den Weg zu machen, die Motiviation hoch zu halten und engagiert für sich und sein Anliegen einzutreten.
Das „positiv denken“ und „daran glauben“ ist vor Allem dann eine super Sache, wenn es eine erwiesene Korrelation zwischen dem Grad der eigenen Anstrengung und dem Erreichen des Zieles gibt.

Aber wie soll eine Frau, die gerade von ihrer Fehlgeburt erfahren hat… wie soll sie dann DARAN GLAUBEN und POSITIV DENKEN?

Wie soll überhaupt eine Frau, die schon Jahre in der Kinderwunschklinik ist und immer und immer wieder Rückschläge, schlechte Nachrichten und negative Tests erhalten hat, POSITIV DENKEN?

Und bitte, weshalb wird das „DARAN GLAUBEN“ und das „POSITIV DENKEN“ zur „Wunderwaffe“ hochstilisiert wo es doch im Grunde gar keinen Unterschied macht, ob man POSITIV DENKT oder eher dazu neigt, „realistisch-pessimistisch“ ins Leben zu schauen?

Wenn jemand in vielen schwierigen Situationen in seinem Leben gelernt hat, dass es besser für das eigene Seelenwohl ist, lieber „realistisch“ abzuwarten statt „Himmelhochjauchzend-zuversichtlich“ zu sein… dann ist es doch wohl nicht verkehrt, genau diese Denke auch auf den Kinderwunsch zu übertragen und sich selbst somit „treu“ zu bleiben.

Was ist so verkehrt am „realistisch-pessimistischen“ Denken – zumindest so lange, bis es erwiesenermassen gute Nachrichten gibt?!

Sind denn „Alle“ verrückt geworden, die einer Frau, die während ihrer Kinderwunsch-Zeit nun wahrlich schon genug zu (er-)tragen hat, auch noch abzuverlangen, sie möge – auch angesichts ungezählter Rückschläge – positiv denken?

Ist diesen Menschen eigentlich klar, was dann passiert, wenn es dieser Frau nicht gelingt, positiv zu denken?
Genau… sie wird sich fragen, ob sie selbst schuld ist, dass es nicht geklappt hat.
Genau… sie wird sich noch mehr verausgaben, um zu versuchen, dem Ratschlag „positiv denken“ zu genügen… und wenn sie daran scheitert, wird sie sich mehr und mehr in ihrer Hilflosigkeit und Verzweiflung winden.

Ehrlich… sind denn „Alle“ verrückt geworden, die dieses „DARAN GLAUBEN“ und das „POSITIV DENKEN“ von einer verletzten, sehnsüchtigen, inzwischen unsicheren und traurigen Frau zu verlangen?

Ich kann es nicht glauben… ich halte es für eine totale Überforderung und tatsächlich auch für keine besonders gute Idee. Ich glaube, es ist wichtiger, sich selbst treu zu bleiben… und wenn man nun mal der „realistische Pessimist“ ist, dann bitteschön… beibehalten.

Es ist ein Unterschied, ob man „verkrampft positiv denken muss“ oder ob man eine Kinderwunschbehandlung ganz bewusst auf sich nimmt, weil man sich zwar der Statistik bewusst ist aber dennoch die Hoffnung hat, dass einem dieser „Umweg“ zu der Erfüllung der Kindersehnsucht verhilft. Es macht einen Unterschied, WORAN wir glauben und auf welcher Basis.

Innerhalb der eigenen Mustern kennt man sich aus… da weiss man um den Wert, den die eigene Herangehensweise hat. Und es fällt einem leichter. Und das ist es doch, was wohl jede Frau in einer Kinderwunschbehandlung verdient hat: Das man es ihr so leicht wie möglich macht und sie genau dazu ermutigt.

Das ist (oder sollte ich angesichts des vermeintlichen Mantras „Du MUSST POSITIV denken“ eher sagen: wäre…) eine gute Empfehlung:

Schau‘, dass Du Kraft hast!

Denk‘ was Du möchtest!

Schau‘, dass Du Dir treu bleibst.

Und nein: Du trägst keine Schuld. Der Kinderwunsch ist ungerecht und wenn Du das findest, dann ist das genau richtig.

Denk‘, was Du möchtest – Du darfst es! Weil es Dich entlastet und Dir die Qual von „ich muss es schaffen, positiv zu denken“ erspart.

Eine der Frauen, die ich begleite und auf ihrem Weg unterstütze, fasste das, was man betroffenen Frauen sagen sollte, in „meine Worte“:

Es gibt immer wieder Menschen, die Ihnen sagen, Sie müssten sich entspannen und dran glauben; dass es dann gut ausgehen würde – hören Sie nicht darauf. Ich wünsche Ihnen, dass Sie sich entspannen können. Aber nur, damit es Ihnen selbst besser geht. Wenn Sie wollen, dürfen Sie sich so viele Gedanken machen wie sie wollen; ihren Chancen schaden Sie damit nicht. Und wenn es Ihnen hilft, skeptisch zu sein, dann seien Sie es. Wenn es Ihnen hilft, in Worst-Case-Szenarien zu denken und einen Plan B zu schmieden, dann tun Sie es. Tun Sie das, was sich richtig anfühlt, denn dann sind Sie automatisch auch stärker! Sie sind nicht schuld an Ihrer Kinderlosigkeit.“

Ich finde, DAS ist eine gute Botschaft an eine Frau, die kämpft, leidet, sich einsam, ungerecht und unfair behandelt fühlt! DAS sollte die Message sein, die „wir als Gesellschaft“ einer Kinderwunschfrau mit auf den Weg geben.

Ich wünsche Dir also von Herzen, dass Du Frieden mit Deinen Gedanken schliesst! Sie sind begründet – also dürfen sie auch so sein.

Ach… und wenn Du jetzt denkst, dass ich Dir vielleicht eine gute Begleitung und Unterstützung auf Deinem Kinderwunschweg sein könnte,  informiere Dich doch einfach und mach‘ Dir ein Bild davon, was ich Dir an Kursen aber auch Coaching anbieten kann  –> klick‘ bitte hier 🙂

Ich bin von Herzen gerne für Dich da und unterstütze Dich auf Deinem Weg… und beim Finden Deines Umgangs mit dem, was Dir auf dem Herzen liegt und die Seele beschwert. Sich zu entscheiden, sich in dieser schweren Zeit begleiten zu lassen ist ein bißchen so, wie wenn der Stau nach einer Vollsperrung der Autobahn sich Stück für Stück auflöst.

Kinderwunsch Coaching - Beratung und Unterstützung bei Kindersehnsucht