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Interview: Kinderwunsch auf schwedisch

”Det enklaste sättet att bli lycklig….är: Att släppa det som gör dig lesen….“ oder „Die einfachste Art glücklich zu werden…ist: Das los zu lassen was dich traurig macht…“

Ich freue mich, dass sich Franziska aus Schweden gemeldet hat und uns allen ihre Kinderwunschgeschichte zwischen Wunscherfüllung und Sehnsucht erzählt. Lest selbst, was sie erlebt hat:

Wer bin ich? Ich heisse Franziska und bin 1985 in Deutschland (damals noch DDR) geboren und aufgewachsen. Habe eine Ausbildung als Altenpflegerin und bin vor 8 Jahren mit meinem Mann nach Schweden ausgewandert. Unser Wunsch war es immer eine grosse Familie zu haben, mit vielen Kindern.

Unsere Geschichte des Kinderwunsches Für meinen Mann und mich stand schon zeitig fest, dass in unser Leben Kinder gehören sollen. Im Alter von 20 Jahren habe ich die Pille abgesetzt. Damit der Körper Zeit hat wieder in einen normal Hormongesteuerten Zyklus zu kommen. Ab da begann unsere Geschichte mit dem Kinderwunsch. Am Anfang haben wir uns noch nicht wirklich Gedanken darüber gemacht, warum es nicht klappt. Es war einfach so. Stress bei der Arbeit, nicht der richtige Zeitpunkt usw. Doch da war schon immer die Enttäuschung gross wenn man Ende des Monats einen negativen Test vor Augen hatte. Nachdem wir 2007 nach Schweden ausgewandert sind, wurde Wunsch aber immer stärker ein Kind zu bekommen. Ich begab ich zu meiner damaligen Gynäkologin. Die mir gleich beim Erstgespräch um die Ohren schmiss ich sei zu dick ich müsse abnehmen dann wird das schon von ganz allein. Es wurden ein paar Blutproben genommen und damit wurde ich wieder nachhause geschickt. Nachdem ich abgenommen habe und wir es ein Jahr fröhlich weiter versucht haben, mit Hilfe von Ovulationstests den Eisprung bestimmt haben, passierte immer noch nichts. Ausser jeden Monat einen negativen Schwangerschaftstest in den Händen zu halten. Daraufhin hatte mir meine Gynäkologin Clomifen verschrieben, welches ich maximal 5 Zyklen nehmen sollte. Gemacht getan…nichts passiert. In der Zwischenzeit standen wir auf der Warteliste zu IVF/ICSI Behandlung. Das geht hier in Schweden recht unkompliziert. Aber die Wartezeiten sind recht lang. In unserem Fall war es ein Jahr. Im Dezember 2010 hatten wir unser erstes Gespräch in der Kinderwunschklinik in Uppsala. Im Januar / Februar 2011 hatten wir unseren ersten IVF Versuch. Mit einer befruchteten Eizelle zum einsetzen und eine zum einfieren. Beide Versuche gingen negativ aus. Im September 2011 war der zweite IVF Versuch, auch erfoglos und leider auch ohne die Möglichkeit eines Krio-Versuches. Im Oktober / November 2011 war der letzte IVF Versuch, der vom Staat bezahlt wird. Nach dem sehr negativ verlaufenem Jahr fingen wir an uns schon vom Gedanken ein Kind zu haben zuverabschieden.Dieser letzte Versuch schenkte uns nur eine Eizelle, die sich befruchten liess. Das sollte unsere Eizelle sein, denn sie schenkte uns im August 2012 unser lang ersehntes Wunschkind.

Im Jahr 2013 entwickelte sich bei uns wieder ein Kinderwunsch. Die darauf folgenden Versuche mussten wir finanziell selbst bestreiten. Im August / September 2014 hatten wir unseren ersten ICSI Versuch. Der aufgrund eines nicht ergründbaren Fehlers der Auslösespritze, keine befruchtbare Eizelle hervor brachte. Im November / Dezember 2014 starteten wir einen zweiten ICSI Versuch. Dieser endete in einer heftigen Überstimulation und zwei befruchten Eizellen die eigefroren werden konnten. Im Moment ist nicht absehbar wann wir die Kryo-Versuche wagen werden. Da ich im Moment nicht weiss wie ich mit einer weiteren Enttäuschung umgehen kann.

Was ist im Alltag meine grösste Hürde? Als wir noch kein Kind hatten, weiss ich noch, wie schwer es für mich war zu sehen wenn andere Frauen mit Baby oder Schwangerschaftsbauch herum gelaufen sind. Zu sehen wie glücklich sie waren, welche Freude sie ausstrahlen. Meine Ungewissheit ob ich selbst jemals das alles erfahren darf. Mittlerweile ist es so, dass es mich traurig macht zu sehen wenn Kinder mit ihren Geschwistern spielen oder sich auch mal streiten und ich weiss bzw denke diese Erfahrung kann / darf mein Kind nicht machen. Wegen meinem Unvermögen, schwanger zu werden. Das erschwert oft meinen Alltag, besonders da es hier in Schweden recht ungewöhnlich ist nur ein Kind zu haben. Genauso wenn man Kommentare von anderen bekommt wann wir denn ein Geschwisterchen für unser Kind bekommen möchten.

Was sind die schönen Seiten? Ohne Kind waren wir ungebundener. Konnten spontan Ausflüge machen und weite Reisen planen.Man war unabhängiger. Uns standen grundsätzlich alle Möglichkeiten offen. Ob noch eine weitere Ausbildung, Studium oder eine Arbeit bei der man viel reisen kann. Jetzt mit einem Kind brauch man seine Zeit nicht aufteilen, man kann sich voll und ganz dem einem Kind widmen und ihm vieles ermöglichen. Welches in dem Masse mit zwei oder mehreren Kindern nicht so möglich wäre. Man kann jeden Lebensabschnitt des Kindes intensiv miterleben.

Was tue ich wenn ich einen schlechten Tag habe? Ich gebe mich den negativen Gedanken hin und trauere um diese Situation. Doch dann halte ich mir die schönen Seiten vor Augen. Nehme mir Zeit für mich, versuche die schönen Dinge in meinem Umfeld wahr zu nehmen und mich daran zu erfreuen. Ich rede mit meinem Partner über mein Befinden, was mich in diesem Moment an der Kinderwunschsituation belastet.

Mein Tipp im Umgang mit dem Kinderwunsch Ich finde es wichtig sich Hilfe zu holen und sie zu zulassen. Die Augen zu öffnen und seine Sicht auf die Umwelt zu sensibilisieren. Man ist nicht allein, es gibt so viele mit (unerfülltem) Kinderwunsch. Man sieht es nur meistens nicht in seiner eigenen Trauer. Man sollte sich austauschen mit anderen Kinderwunschpaaren. Zu Versuchen sein Leben so wenig wie möglich vom Kinderwunsch bestimmen zu lassen. Nicht der Kinderwunsch bestimmt, wann und ob man in den Urlaub fährt oder man mal was trinken geht. Nein man selber bestimmt dies.

Mein Umgang mit dem Kinderwunsch und der psychischen Belastung Ich nehme psychologische Hilfe in Anspruch. Um über meine Gefühle und Gedanken mit jemand unabhängigen und unvoreingenommen zu sprechen. Um eine andere Sicht auf die Situation zu bekommen. Dinge zu erkennen und zu sehen die man in seiner eigenen Verzweiflung / Trauer nicht sieht. Ich nehme mir bewusst Zeit für mich. Ich mache viel Sport, das macht meinen Kopf frei und gibt mir die Möglichkeit mich selbst zu spüren, meinen Körper. So wird mir immer wieder bewusst ich bestehe nicht nur aus dem Kinderwunsch.

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Liebe Franziska: DANKE, dass Du den Mut hast, allen mit Kinderwunsch durch Deine Geschichte Mut zu schenken!
An alle Leserinnen und Leser: Wenn auch Du Deine Kinderwunsch Geschichte erzählen möchtest, melde Dich gerne bei mir! Ich freue mich über jeden, der seine Geschichte erzählt und damit allen Betroffenen das Gefühl gibt, nicht alleine auf der Welt mit dem Thema zu sein!
Franziska schreibt auch, dass ihr psychologische Unterstützung und der geschützte, neutrale Rahmen, in dem sie über ihr Erleben sprechen kann, gut tut. Nur so viel dazu – ich biete genau das an; egal wo ihr wohnt… persönlich in meinem Büro in München oder per Telefon, E-Mail oder Skype … ganz so, wie es für Dich passt. Mehr dazu auf www.kindersehnsucht.de – schau‘ doch mal vorbei oder melde Dich gleich per Mail an Franziska.Ferber@Kindersehnsucht.de, damit wir ein kostenloses Kennendern-Telefonat vereinbaren können. Ich bin da für Dich als Kinderwunsch Coach, um Dich auf Eurem Weg des Kinderwunsches zu begleiten und mit vielen hilfreichen Tipps zu unterstützen. Es geht auch ohne ständige Gewitterwolken im Kopf und im Herz! Ausprobieren lohnt sich – sagt Franziska ja auch 🙂